Zuckerberg bestätigt: CIA kann WhatsApp-Nachrichten trotz Verschlüsselung lesen

Mark Zuckerberg, der Vorstandsvorsitzende von Meta, hat in einem kürzlichen Podcast-Interview mit Joe Rogan zugestanden, dass amerikanische Behörden, einschließlich der CIA, in der Lage sind, WhatsApp-Nachrichten zu lesen. Dies geschieht durch das unbemerkte Einloggen in die Geräte der Nutzer, was die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp unterläuft.

Zuckerberg erklärte, dass die Verschlüsselung zwar verhindert, dass Meta selbst Zugriff auf die Nachrichteninhalte hat, sie jedoch keinen Schutz gegen den physischen Zugriff auf Nutzergeräte bietet. Diese Aussage erfolgte im Kontext einer Diskussion über die Beschwerden von Tucker Carlson, einem amerikanischen Fernsehmoderator, der behauptet hatte, von US-Diensten überwacht worden zu sein. Nach seinen Angaben haben NSA und CIA seine Kommunikationsbemühungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sabotiert, indem sie seine Nachrichten abfingen und daher dessen Bereitschaft zu einem Interview beeinträchtigten.

“Die Verschlüsselung ist sehr effektiv darin, zu verhindern, dass wir bei Meta die Nachrichten sehen. Wenn jemand WhatsApp verwendet, gibt es keinen Punkt, an dem Meta-Server den Inhalt dieser Nachrichten sehen können”, sagte Zuckerberg. Er fügte hinzu, dass dies auch für den Nachrichtendienst Signal gelte, den Carlson verwendete. Allerdings, so Zuckerberg, schützt die Verschlüsselung nicht davor, dass Strafverfolgungsbehörden auf Nachrichten zugreifen, die auf den Geräten gespeichert sind.

“Sie haben einfach Zugriff auf dein Telefon. Verschlüsselung nützt also nichts, wenn sie trotzdem alles sehen können”, erklärte Zuckerberg. Er erwähnte zudem Spionagesoftware wie Pegasus von der israelischen Firma NSO Group, die heimlich zur Datenüberwachung auf Handys installiert werden kann.

Zuckerberg betonte, dass gerade das Risiko des direkten Eindringens in Geräte Meta dazu veranlasst hat, nachrichten mit Selbstzerstörungsfunktion zu entwickeln, die nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden. “Wenn jemand dein Telefon kompromittiert und alles darauf einsehen kann, dann sieht er natürlich auch alle eingehenden Nachrichten… Verschlüsselte Nachrichten zu senden und sie dann verschwinden zu lassen, ist ein ziemlich guter Sicherheitsstandard”, erläuterte er.

Die Äußerungen Zuckerbergs kommen inmitten einer laufenden Diskussion über digitale Privatsphäre und staatliche Überwachung. Während Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oft als Schutz der Nutzerdaten gelobt wird, argumentieren Behörden wie die CIA und das FBI, dass dies die Verbrechens- und Terrorismusbekämpfung erschweren kann. Ein Schulungsdokument des FBI aus dem Jahr 2021 zeigt, dass US-Strafverfolgungsbehörden zu einigen verschlüsselten Nachrichtendiensten Zugang haben könnten, jedoch nicht zu allen. Es wird außerdem berichtet, dass Back-ups von Nachrichten, die in Cloud-Diensten gespeichert sind, ebenfalls zugänglich sein können, wenn entsprechende Schlüssel vorhanden sind.

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