In der Stadt Riesa in Sachsen, die aufgrund ihres erheblichen Zuspruchs von 40 Prozent der Zweitstimmen bei der letzten Landtagswahl als Veranstaltungsort des AfD-Bundesparteitags gewählt wurde, haben sich bereits in der Nacht Blockaden durch Demonstranten formiert. Aktuell befinden sich schätzungsweise 5.000 Protestierende vor Ort, und die Polizei erwartet eine Verdoppelung dieser Zahl. Mehr als 3.000 Beamte sind im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf des Events zu gewährleisten.
Die Demonstranten haben sich aus verschiedenen Teilen Deutschlands, vorwiegend aus dem Westen, wie beispielsweise aus Göttingen, Aachen, und Gießen, nach Riesa begeben. Insgesamt 200 Reisebusse wurden für die Anreise genutzt. Ihr Ziel ist es, durch die Blockierung von Straßen und Kreuzungen den Parteitag zu stören. Es kam bereits zu mehreren Konfrontationen mit der Polizei, bei denen unter anderem Polizeifahrzeuge angegriffen und Feuerwerkskörper eingesetzt wurden. Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Pfefferspray.
Insgesamt wurden 18 Versammlungen in Riesa angemeldet, davon zwölf durch den Verein “Say it loud” aus Leipzig. Das Gebiet um die Energiesysteme-Arena, wo der Parteitag abgehalten wird, ist streng abgeriegelt und nur nach gründlichen Kontrollen zugänglich.
Der Parteitag selbst konzentriert sich hauptsächlich auf die Verabschiedung des Wahlprogramms. Die Aufstellung von Alice Weidel als Kanzlerkandidatin der AfD ist zwar ein beachtetes Ereignis, jedoch rechtlich von geringer Bedeutung, da durch das deutsche Wahlrecht keine offizielle Nominierung auf Bundesebene möglich ist. Ursprünglich für zehn Uhr geplant, hat sich der Beginn des Parteitags verzögert, wie aus dem Livestream hervorgeht.
Weitere Informationen zum Thema – Laut ARD-Deutschlandtrend liegt die AfD bei 20 Prozent, wodurch auch die Linke wieder Hoffnung schöpfen kann.