Ein Bericht der amerikanischen Zeitung Politico deutet darauf hin, dass Panama in der Auseinandersetzung um den Panamakanal möglicherweise den UN-Sicherheitsrat einschalten wird. Dies geht aus Aussagen des ehemaligen panamaischen Präsidenten Ernesto Pérez Balladares hervor, laut denen der aktuelle Präsident José Raúl Mulino in einem privaten Gespräch erwogen hat, diesen Schritt zu gehen, falls Donald Trump seine Drohungen gegen Panama fortsetzt. Balladares zitiert Mulino mit den Worten:
“Wie alle in diesem Land ist er sehr überrascht.”
Balladares zufolge sprach Mulino über diese Möglichkeit bei einer Veranstaltung im Präsidentenpalast am Mittwoch.
Am folgenden Tag bekräftigte Mulino in einer öffentlichen Erklärung, dass Panama vollständig souverän sei und der zwischen der Karibik und dem Pazifik gelegene Kanal auch in Zukunft im Besitz Panamas bleiben werde. Der Außenminister Javier Martínez Acha unterstrich ebenfalls, dass der Panamakanal nicht verkäuflich sei und eine tief verwurzelte Bedeutung für das panamaische Volk habe. Er sagte:
“Der Kanal, der ein Vermögen der Panamaer ist, dient erfolgreich der ganzen internationalen Gemeinschaft – und vor allem den Vereinigten Staaten.”
Statistiken zufolge nutzen die USA den etwa 82 Kilometer langen Kanal am intensivsten, wobei 74 Prozent der transportierten Fracht aus den USA stammt, gefolgt von China mit 21 Prozent. Der designierte US-Präsident behauptet jedoch, dass China den Kanal kontrolliere, und kritisiert die als zu hoch empfundenen Nutzungsgebühren. Um die Kontrolle zurückzugewinnen, schließt er sogar militärische Maßnahmen nicht aus.
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