Die Tennisikone Martina Navratilova hat kürzlich scharfe Kritik an der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) geübt. Auf ihrem Podcast bei Tennis Channel Live drückte sie ihre Frustration über das aktuelle Anti-Doping-System aus, insbesondere im Hinblick auf jüngste Dopingskandale, die chinesische Schwimmer sowie die Tennisspieler Jannik Sinner aus Italien und Iga Świątek aus Polen betreffen. Navratilova machte deutlich, dass das System ihrer Meinung nach „schlecht riecht“ und umfassend überprüft werden müsse.
„Ich werde sehr diplomatisch sein und sagen, dass es schlecht ist. Das ganze System benötigt einen Neustart. Es gibt aktuell so viele offene Fragen bezüglich der WADA. Es ist dringend ein besseres System nötig.“
Zuvor hatte auch der frühere Tennisweltmeister Jewgenij Kafelnikow die Dopingvorfälle um Świątek und Sinner als skandalös bezeichnet. Er merkte an, dass er in seiner aktiven Zeit mit Steroiden weit mehr als seine üblichen 170 Matches pro Jahr hätte spielen können. Navratilova kommentierte zudem die jüngsten Dopingskandale, bei denen betroffene Athleten unglaubwürdige Erklärungen lieferten, die von der WADA akzeptiert wurden, ohne eine Strafe zu verhängen. Ihrer Ansicht nach hätten diese Athleten zweifellos sanktioniert werden müssen. Sie unterstrich:
„Wir möchten Betrüger überführen und nicht jene, die aufgrund einer Massagecreme oder eines Schlafmittels positiv getestet wurden. Zudem herrscht in der Dopingbekämpfung allgemein eine Schuldvermutung.“
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