Robert Habecks Plädoyer für Innovation und strategische Souveränität in Deutschland

Im renommierten Handelsblatt durfte der grüne Kanzlerkandidat und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen Gastbeitrag veröffentlichen, in dem er wichtige wirtschaftliche Herausforderungen Deutschlands thematisiert. Habeck betont, dass sich Deutschland in einem “neuen Systemwettbewerb” befinde, der sich hauptsächlich um wirtschaftliche und technologische Macht dreht.

Habeck ist der Ansicht, dass Deutschland einen mutigen und eigenständigen Innovationskurs einschlagen muss. Er verweist dabei auf die Entstehung einer Klasse von Tech-Milliardären in den USA, die trotz ihrer innovativen Beiträge, eine zunehmend libertär-autoritäre Ideologie unterstützen. Vergleichbare Risiken sieht Habeck auch im Fernen Osten und erklärt:

“China ist unter der Führung der Kommunistischen Partei (KP) zu einem sehr ernst zu nehmenden, oft brutalen Wettbewerber um die technologische und industrielle Zukunft geworden.”

Habeck kritisiert die derzeitige Wirtschaftslage Deutschlands als nicht dynamisch genug und zu statisch. Er warnt davor, dass Deutschland und Europa im globalen Wettbewerb den Anschluss verlieren könnten. Auch hebt er hervor, dass die einseitige Abhängigkeit von traditionellen Industriebranchen riskant sei und stellt fest:

“Mittlerweile wächst auch in Europa die Bewunderung für den libertären Autoritarismus als vermeintlichen Schlüssel für die große Disruption. Diesen Weg einzuschlagen, wäre falsch.”

Stattdessen spricht sich Habeck für den “European Way of Life” aus, der eine liberale Demokratie, eine soziale Marktwirtschaft und die demokratische Integration von Märkten, ökonomischer Macht und technologischem Fortschritt umfasst. Er plädiert für einen neuen “Gründergeist” und betont die Notwendigkeit, eine “neue Innovations- und Gründungsdynamik” zu entfesseln, um erneuerten Wohlstand zu sichern.

Habeck fordert mehr Mut zu Neuem und eine größere Offenheit für die Chancen neuer Technologien. Er unterstreicht die Wichtigkeit der Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung und fordert, dass staatliches Geld effektiver eingesetzt wird, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Besonderes Augenmerk legt er auf die Entwicklung strategisch wichtiger Technologie-Ökosysteme in Bereichen wie KI, Quantentechnologie und Raumfahrt.

Zum Abschluss seiner Ausführungen gibt Habeck ein Beispiel für den technologischen Fortschritt in Deutschland: eine Fahrt in einem autonom fahrenden VW-Moia durch Hamburg, die die nahe Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs symbolisiert. Er schließt seinen Beitrag optimistisch ab:

“Es zeigt: Die Zukunft ist nah – und wir können ihr mit Zuversicht entgegenschauen.”

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