Die steigende Zahl der Betroffenen nach dem Magdeburger Weihnachtsmarktanschlag

Im Dezember erschütterte ein verheerender Vorfall den Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Ein Angreifer, Taleb al-Abdulmohsen, raste mit einem Fahrzeug durch die Menschenmenge, woraufhin sechs Menschen ihr Leben verloren. Ursprünglich war von 300 Verletzten die Rede, doch diese Zahl hat sich mittlerweile auf 600 erhöht und könnte weiter ansteigen. Roland Weber, der Bundesopferbeauftragte, erklärte, dass neben den Verletzten auch Angehörige und Augenzeugen unter den Betroffenen sind. Ebenso seien zahlreiche Ersthelfer wie Feuerwehrleute, Sanitäter und Polizisten von der Tragödie traumatisiert. “Auch an ihnen geht das Geschehen nicht spurlos vorüber“, sagte Weber während einer Pressekonferenz.

Weber wies darauf hin, dass weitere 200 Menschen, die von dem Vorfall betroffen sind, sich in den nächsten Wochen melden könnten. “Wir stehen erst ganz am Anfang eines sehr langen Wegs. Unser Ziel ist: Wir wollen allen so lange so umfassend helfen, wie sie Hilfe nötig haben“, fasste der Bundesopferbeauftragte zusammen. In Bezug auf die Schwere des Anschlags sagte er: “Der Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos in der jüngeren Vergangenheit unseres Landes“.

Die Bundesregierung kündigte an, die Opfer des Anschlags ähnlich wie Opfer von Terroranschlägen zu entschädigen. Eine genaue Summe steht noch aus, es ist jedoch von einem Betrag in Millionenhöhe die Rede. Franziska Weidinger, Justizministerin von Sachsen-Anhalt, beschrieb die Unterstützung der Betroffenen als “Mammutaufgabe” und verkündete die Aufstockung des Opferhilfefonds des Landes.

Der Täter, der den Anschlag am Abend des 20. Dezember verübte, wurde unmittelbar nach seiner Amokfahrt von der Polizei festgenommen. Sein Motiv wird zurzeit noch untersucht.

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