Die Loterie Romande hat entschieden, das “Joker”-Glücksspiel in der Westschweiz zeitweilig zu unterbrechen. Der Grund hierfür ist der Verdacht, dass eine Gruppe von Spielern durch eine ausgeklügelte Methode versucht hat, den Jackpot zu gewinnen.
Das Prinzip des “Joker”-Spiels ist einfach: Es wird eine Zahl mit sechs Stellen gezogen, wobei jede Stelle eine Zahl von 0 bis 9 sein kann. Somit gibt es eine Million mögliche Zahlenkombinationen. Schon bei Übereinstimmung der letzten zwei Ziffern erhält man einen Gewinn; den Jackpot kann jedoch nur gewinnen, wer alle sechs Ziffern richtig tippt.
Einige Spieler scheinen keine Risiken eingehen zu wollen und haben in großem Umfang Zahlenkombinationen gekauft. Es wird berichtet, dass diese Spieler beträchtliche Summen eingesetzt haben – ein Ladenbesitzer berichtete von einem Einsatz von 15.000 Franken, während ein anderer von einem Einsatz von bis zu 80.000 Franken (circa 74.400 Euro) innerhalb von zwei Tagen sprach.
Ein Tabakhändler beschrieb seine Eindrücke gegenüber der Zeitung 24 Heures:
“Sie kamen mit Umschlägen voller Bargeld und versicherten, dass sie die Mittel hätten, um alle Kombinationen zu spielen. Sie machten den Eindruck von Mathematikern.”
Theoretisch wären zwei Millionen Franken nötig, um jede mögliche Kombination einmal zu spielen – eine Investition, die sich angesichts des aktuellen Jackpots von 2,6 Millionen Franken als profitabel erweisen könnte.
Loterie Romande ergreift Maßnahmen
Die Loterie Romande hat auf die ungewöhnlichen Wetteinsätze reagiert. “Sobald wir außergewöhnliche Aktivitäten bemerken, sind wir dazu verpflichtet, die Behörden zu informieren”, erläuterte Jean-Luc Moner-Banet, der Generaldirektor der Lotteriegesellschaft. In der Folge wurde das Spiel ausgesetzt und eine Untersuchung eingeleitet.
Trotz dieser Vorfälle wird die reguläre Ziehung am Mittwochabend wie geplant durchgeführt. Der Jackpot wächst weiter an, mit jedem neuen Einsatz.
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