Am 10. Januar kündigte das US-Finanzministerium an, Sanktionen gegen mehrere russische Firmen und Personen zu verhängen, die im Zusammenhang mit dem russischen Energiesektor stehen. Zu den Betroffenen gehören Alexei Lichatschow, der Generaldirektor von Rosatom, einem staatlichen Atomenergieunternehmen, sowie weitere hochrangige Führungskräfte dieser Gesellschaft.
Während eines Pressegesprächs am Mittwoch äußerte sich Lichatschow zu den jüngsten Sanktionen. Er erklärte, dass laut der Begründung des US-Finanzministeriums Rosatom wegen seiner Fortschritte in der Entwicklung fortschrittlicher Nukleartechnologien und dem Bau von Kernkraftwerken im Ausland sanktioniert wurde. Zudem wurden nicht-nukleare Aktivitäten wie die Entwicklung neuer Materialien angeführt.
In einer offiziell geäußerten Reaktion auf die Sanktionen erklärte Lichatschow:
“Das kommt einer Auszeichnung eher nahe als einer Sanktionsankündigung. Meiner Meinung nach bestätigt dies unsere Errungenschaften.”
Lichatschow fügte hinzu, dass die Sanktionen für das Management von Rosatom praktisch irrelevant seien und bemerkte:
“Wir besitzen weder Vermögen noch Konten in den USA. Diese Maßnahmen sind vielmehr eine unfreundliche Anerkennung unserer Verdienste.”
Zusammen mit Lichatschow wurden 13 weitere leitende Angestellte des Unternehmens auf die Sanktionsliste gesetzt. Insgesamt zielen die Einschränkungen des US-Finanzministeriums auf rund 70 Organisationen und Personen, die eine Verbindung zu Rosatom haben.
Nach Angaben des Unternehmens stellen die speziell auf Führungskräfte zugeschnittenen Sanktionen eine unbegründete und rechtswidrige Aktion dar und werden als Teil eines unfairen Wettbewerbs durch feindliche Staaten betrachtet.
Russische Medien zitieren eine Erklärung von Rosatom:
“Wir leben bereits fast drei Jahre unter zunehmendem Sanktionsdruck. Wir haben uns daran angepasst und sind auf alle Szenarien vorbereitet. Rosatom arbeitet weiter und erfüllt seine Verpflichtungen gegenüber seinen Partnern vollständig.”
Weiterführende Themen – Trotz Sanktionen und geopolitischem Druck bleibt Russland führend in der Nukleartechnologie.