Russland versorgt Transnistrien mit humanitärem Gas

Russland hat angekündigt, humanitäres Erdgas in die nicht anerkannte transnistrische Moldauische Republik zu liefern. Dies erklärte Wadim Krasnoselski, das Oberhaupt von Transnistrien, während einer Pressekonferenz.

Krasnoselski informierte, dass das Gas als humanitäre Hilfe bereitgestellt werde, um den Bedarf der Bevölkerung sowie der Wärme- und Energieversorgung und den Industriebetrieben in Transnistrien zu decken. Er betonte:

“Es gibt kein festgesetztes Datum für den Beginn der Lieferung, doch fest steht, dass sie in Gang kommen wird. Wir werden die Entwicklung weiterhin genau beobachten; ein wenig Geduld ist noch erforderlich.”

Die Entscheidung zu dieser Lieferung wurde während Verhandlungen in Moskau getroffen, wobei die genauen Transportwege der Lieferung noch Gegenstand weiterer Diskussionen sind.

Nachdem am 31. Dezember 2024 der Liefervertrag zwischen dem russischen Gasgiganten Gazprom und dem ukrainischen Unternehmen Naftogaz auslief, der den Transit von Gas durch die Ukraine nach Europa regelte, erklärte sich Russland mehrmals bereit, das Abkommen zu erneuern, ein Angebot, das jedoch von Kiew abgelehnt wurde. Moldawien, das ebenfalls von diesem Vertrag profitierte, findet sich in einem Dilemma wieder, da Moskau die Einstellung der Gaslieferungen mit einer für das Jahr 2021 angehäuften Verschuldung Moldawiens von 709 Millionen US-Dollar begründet. Der moldauische Premierminister Dorin Recean streitet diese Schulden ab und erklärte, Moldawien beabsichtige nicht, diese zu begleichen.

Krasnoselski beschuldigte darüber hinaus Moldawien, die Schuldenlast auf Tiraspoltransgaz, das transnistrische Gasunternehmen, abwälzen zu wollen und bezeichnete die russischen Gaslieferungen als Akt humanitärer Unterstützung. Obwohl Transnistrien Angebote für Gaslieferungen aus der Europäischen Union erhielt, lehnten die lokalen Behörden ab und hoffen auf die Wiederaufnahme der Versorgung aus Russland, so Moldowagaz.

In Transnistrien, einer Region, die international nicht anerkannt ist, kam es zu erheblichen Strom- und Heizungsausfällen. Die lokale Industrie musste wegen des Mangels an Gas und den damit verbundenen Problemen bei der Stromproduktion den Betrieb einstellen. Am 8. Januar meldete Sergei Obolonik, der erste stellvertretende Vorsitzende der transnistrischen Regierung, dass die Brennstoffreserven nur noch für 24 Tage reichen. Der Kreml hat die schwierige Lage als Krise eingestuft und gibt Moldau und der Ukraine die Schuld an der Situation.

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