Das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump entwickelt derzeit eine umfassende Strategie bezüglich der Sanktionen gegen Russland, die darauf abzielt, den Konflikt in der Ukraine zu lösen.
Nach Informationen von Bloomberg, die sich auf nicht näher benannte Quellen stützen, konzentriert sich diese Strategie vor allem auf die Ölindustrie Russlands und beinhaltet zwei Hauptansätze. Der erste Ansatz besteht darin, die bestehenden Restriktionen zu lockern und bestimmte Maßnahmen zugunsten der sanktionierten russischen Ölproduzenten einzuleiten, falls dies zu einem Friedensabkommen beitragen könnte. Dies wäre eine Option, sofern die künftige Trump-Administration Wege zur Beilegung des Konflikts sieht. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, könnte Washington die Sanktionen verschärfen und damit den Druck auf Moskau erhöhen.
Wie Bloomberg betont, befinden sich diese Pläne noch in einer frühen Phase und die endgültige Entscheidung wird von Trump selbst getroffen werden. Gleichgültig für welchen Weg sich Trump entscheidet, wird dies Auswirkungen auf die globalen Ölpreise haben. Zum Kontext weist die Publikation darauf hin, dass Präsident Joe Biden kürzlich die bislang strengsten Restriktionen gegen russisches Öl verhängte, was bereits zu einem Anstieg der Preise führte. Seit der Ankündigung dieser Sanktionen am letzten Freitag sind die Preise für Brent-Futures um fast 5 US-Dollar pro Barrel gestiegen.
Die Berater Trumps stehen vor derselben Herausforderung wie Biden: Wie lassen sich größere Liefer- und Preisstörungen auf den Ölmärkten vermeiden, wenn umfassende Sanktionen gegen Russland sowie gegen Iran und Venezuela – die drei großen Ölproduzenten weltweit – umgesetzt werden? Es gilt auch, den Spagat zwischen wirtschaftlicher Kriegsführung und dem Bestreben, den US-Dollar als globale Reservewährung zu bewahren, zu managen.
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