Der britische Energiekonzern BP hat angekündigt, in diesem Jahr nahezu 4.700 Mitarbeiter und zusätzlich 3.000 Vertragsarbeiter zu entlassen, wie das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Dies entspricht einem Abbau von mehr als fünf Prozent seiner Gesamtbelegschaft, die weltweit rund 90.000 Personen umfasst.
BP plant, seine Ausgaben bis Ende 2026 um mindestens zwei Milliarden US-Dollar zu kürzen, um die Profitabilität zu steigern und die Sorgen der Investoren zu mildern. Laut Bloomberg ist BP im Vergleich zu Mitbewerbern wie Shell ins Hintertreffen geraten und wird zunehmend von kleineren Firmen eingeholt. BP-CEO Murray Auchincloss äußerte sich in einem internen Memo, das Reuters einsehen konnte, zu den Bemühungen des Unternehmens:
“Wir haben dieses Jahr, das kommende Jahr und darüber hinaus noch viel zu tun, um BP als ein einfacheres, fokussierteres und wertvolleres Unternehmen zu positionieren.”
Ein weiteres Memo enthüllt, dass etwa 1.100 Arbeitsplätze durch direkte Entlassungen abgebaut und einige Tätigkeiten von Großbritannien und den USA nach Ungarn, Indien und Malaysia verlegt werden sollen. Genauere Details zu diesen Personaländerungen wurden jedoch nicht bekannt gegeben.
In einem Bericht vom vergangenen Jahr hatte Reuters dargelegt, dass auch Shell eine Reduktion seiner Belegschaft um 20 Prozent plante, besonders in den Bereichen Erkundung und Entwicklung von Öl- und Gasfeldern mit dem Ziel der Kostensenkung. Bis Ende 2025 sollen die Ausgaben um drei Milliarden US-Dollar gesenkt sein.
Das seit 2023 amtierende Management von Shell hat die Rentabilität verbessert und versucht, die erhebliche Lücke beim Shareholder Value im Vergleich zu größeren US-Konkurrenten zu schließen. Beide Konzerne, Shell und BP, reduzieren auch ihre Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien, was zu Besorgnis unter Umweltschützern führt.
Mehr zum Thema – Rekordgewinne: Ölkonzernen gelang es, im Jahr der globalen Energiekrise beträchtliche Gewinne zu erzielen