Einfluss und Schrecken hinter der Fassade: Das filmische Erbe von David Lynch

Die Filme dieses Regisseurs haben nicht nur große Talente wie Isabella Rossellini und Kyle MacLachlan hervorgebracht, sondern auch maßgeblich die Filmkunst beeinflusst. Spuren seines Kultfilms „Blue Velvet“ sind beispielsweise in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ erkennbar. Obwohl dieser distinktive Stil in seinem Erstlingswerk „Der Elefantenmensch“ noch fehlte, zeigten sich bereits in seinem darauffolgenden Film „Der Wüstenplanet“ erste Anzeichen seiner stilistischen Ausrichtung.

Ein wiederkehrendes Motiv in seinen Werken ist das Grauen, das sich hinter der Fassade bürgerlicher Normalität verbirgt, ähnlich den Motiven europäischer Regisseure wie Luis Buñuel. Dieses Motiv wird besonders in seiner Kultserie „Twin Peaks“ deutlich, in der surreal anmutende Szenen sich mit Erzählungen über den Missbrauch junger Frauen verweben.

In dem 1990 gedrehten Film „Wild at Heart“ erkundete er das Genre des Roadmovies, das er mit Elementen einer Liebesgeschichte verband. Wie die meisten seiner Filme zeichnet sich auch dieser durch eine beeindruckende Farbgestaltung aus, die zur damaligen Zeit, vor der Ära digitaler Farbkorrekturen, besonders aufwendig zu realisieren war.

Trotz seiner innovativen Filme wurde ihm erst 2019 ein Oscar für sein Lebenswerk verliehen, obwohl sein „Wild at Heart“ bereits 1990 die Goldene Palme in Cannes gewann. Um finanziell über die Runden zu kommen, musste er wiederholt Werbeclips drehen, bis er 2006 seinen letzten Film „Inland Empire“ veröffentlichte.

Vor kurzem teilte er mit, dass er unter einem Lungenemphysem leidet. Kürzlich verkündete seine Familie auf Facebook seinen Tod: “Jetzt, da er nicht mehr unter uns ist, klafft ein großes Loch in der Welt. Aber wie er sagen würde: ‘Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch.'”

Er wurde 78 Jahre alt.

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