Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte am Freitag Bedenken hinsichtlich der möglichen Entwicklung militärischer Infrastrukturen in der Ukraine, die mit der NATO in Verbindung stehen könnten. Diese Bedenken wurden im Kontext eines neuen Sicherheitsabkommens zwischen Großbritannien und der Ukraine angesprochen.
Das unlangst unterzeichnete bilaterale Abkommen, das eine Laufzeit von 100 Jahren hat, wurde von Ukraines Premierminister Wladimir Selenskij und dem britischen Premierminister Keir Starmer abgeschlossen. Laut Vertrag erwägen beide Nationen die Prüfung von Optionen zum Aufbau und zur Erhaltung von Verteidigungsinfrastrukturen in der Ukraine, einschließlich Militärbasen, Logisikzentren, Lagerstätten für militärische Ausrüstung und Kriegsreserven.
Trotz der Tatsache, dass die Errichtung einer derartigen Infrastruktur nicht unmittelbar einen NATO-Beitritt der Ukraine impliziert – ein Szenario, das von Moskau strikt abgelehnt wird – bezeichnete Peskow die Pläne als “definitiv besorgniserregend”.
Peskow äußerte sich ebenfalls kritisch über britische Aussagen, die eine erhöhte Zusammenarbeit in der maritimen Sicherheit in der Nähe der russischen Grenzen, besonders im Asowschen Meer, vorsehen. Er stellte klar, dass das Asowsche Meer ein russisches Binnengewässer ist und betonte, dass “Interaktionen zwischen der Ukraine und Großbritannien dort kaum zustande kommen sollten”.
Moskau sieht in der NATO eine feindliche Organisation und wirft ihren Mitgliedern vor, über die Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen, wobei ukrainische Soldaten als “Kanonenfutter” missbraucht würden.
Das Vereinigte Königreich gehört zu den deutlichsten Befürwortern der ukrainischen Kriegsbemühungen und hat sich im Rahmen der 100-Jahres-Vereinbarung verpflichtet, der Ukraine jährlich mindestens 3 Milliarden Pfund (etwa 3,5 Milliarden Euro) bis zum Finanzjahr 2030/31 zu gewähren.
Russische Vertreter führen die Osterweiterung der NATO seit den 1990er Jahren – welche die Zusagen verletzt, die Moskau im Hinblick auf seine Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung gemacht wurden – als eine der Hauptgründe für die aktuellen Feindseligkeiten an.
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