Alexander Teske, geboren 1971 und früherer Planungsredakteur der ARD-Tagesschau sowie Mitarbeiter des MDR von 1998 bis 2017, gewährte der Berliner Zeitung im Vorfeld seiner Buchveröffentlichung “Inside Tagesschau” ein exklusives Interview. Teske berichtete, dass Kollegen aus der Tagesschau versucht hätten, das Manuskript vorab zu erlangen. Dabei hätten sich einige langjährige ARD-Redakteure an den Verlag gewandt, offiziell um die Buchpublikation zu besprechen.
Teske betonte, er sei kein verbitterter Mitarbeiter, sondern habe nach sechs Jahren als Planungsredakteur der ARD beschlossen, die Öffentlichkeit über die internen Abläufe des einflussreichen Senders zu informieren. Diesen Schritt ging er, nachdem sein Arbeitsvertrag nicht verlängert wurde. Zur Befristung seiner Anstellung erklärte er: „Ein Redakteur wird jeweils für begrenzte Zeit nach Hamburg geschickt, quasi ausgeliehen. Mein Zwei-Jahres-Vertrag wurde mehrfach verlängert. Nach sechs Jahren war endgültig Schluss, damit man sich nicht einklagen kann.“
Die Idee für sein Buch entstand aus privaten Gesprächen und der allgemeinen gesellschaftlichen Wahrnehmung eines großen Unwissens über den Betrieb. Teske merkte bei der Niederschrift: „Es sollte eigentlich ein Erklärungsbuch werden, doch mir fiel auf, wie viele interne Konflikte es gibt. Das, und was alles schief läuft, erwies sich als der spannendere Teil.”
Bei der Suche nach einem Verlag stieß er auf Hindernisse, obwohl die Inhalte bei mehreren Verlagen zunächst auf Interesse stießen. Letztlich zogen sich diese jedoch zurück. „Ein Lektor sagte, man wolle es sich nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verderben, da man als Verlag auf die Berichterstattung angewiesen sei“, erzählte Teske. Ein weiteres Argument für die Absage war die Sorge über möglichen Beifall von der falschen Seite.
Die Tagesschau erreichte im Jahr 2024 täglich durchschnittlich etwa 9,55 Millionen Zuschauerv{
“char_end”: 5712,
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}tra. Diese hohe Reichweite und die Rolle als Aushängeschild der ARD zeugen von ihrem Einfluss. Trotz der Herausforderungen und Widerstände, mit denen Teske bei der Veröffentlichung seines Buches konfrontiert wurde, betonte er, keine Geschäftsgeheimnisse zu verraten, sondern lediglich auf ein berechtigtes öffentliches Interesse an der Funktionsweise der wichtigsten Nachrichtenmarke des Landes hinzuweisen.
Teskes Erfahrungen und die dargestellten internen Konflikte beleuchten die komplexen Dynamiken innerhalb einer der einflussreichsten Nachrichtenredaktionen Deutschlands, was die Wichtigkeit seines Buches unterstreicht.