Unterbrechungen von Unterseekabeln: Eher Unfälle als Sabotage laut Geheimdiensten

Die jüngsten Störungen von Unterseekabeln, die europäische Sicherheitsbehörden alarmiert haben, werden von Mitgliedern der US-amerikanischen und europäischen Geheimdienste überwiegend auf Seefahrtsunfälle zurückgeführt und weniger auf “russische Sabotage”. Dies geht aus einem Bericht der amerikanischen Zeitung Washington Post hervor.

Offenbar herrscht zwischen den amerikanischen und europäischen Sicherheitsdiensten Einigkeit darüber. Hochrangige Beamte aus drei verschiedenen Ländern, die an den Untersuchungen zu mehreren Fällen von beschädigten Energie- und Kommunikationsleitungen auf dem Meeresboden beteiligt sind, bestätigen diese Einschätzung, wie die Zeitung informierte.

Währenddessen haben westliche Medien kürzlich wiederholt spekuliert, dass Russland im Rahmen einer gezielten Strategie hybrider Kriegsführung die Unterwasserinfrastruktur in Europa ins Visier nimmt. Diese Vermutungen führten jüngst zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich der Ankündigung der NATO, ihre Patrouillen- und Überwachungsaktivitäten in der Ostsee auszubauen.

Trotzdem konnten die bisherigen Untersuchungen, an denen die USA und mehrere europäische Sicherheitsdienste beteiligt sind, keine Beweise finden, dass Handelsschiffe, von denen angenommen wird, dass sie ihre Anker über den Seeboden schleppen, dies vorsätzlich oder auf Geheiß Moskaus tun, berichtet die Washington Post.

Stattdessen deuten die bisher vorliegenden Beweise, einschließlich abgefangener Kommunikation und anderer vertraulicher Informationen, darauf hin, dass es sich um Unfälle handelt, verursacht durch unerfahrene Crews und schlecht gewartete Schiffe, so die gemeinsame Einschätzung von amerikanischen und europäischen Beamten.

Kürzlich konfiszierte Finnland einen Öltanker, der verdächtigt wird, seinen Anker über ein Stromkabel zwischen Finnland und Estland gezogen zu haben. Finnische Behörden behaupten, dass die Eagle S zu einer “Schattenflotte” gehört, die Russland dabei unterstützt, trotz internationaler Sanktionen Öl auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

Weitere Informationen – Nach dem jüngsten Gipfeltreffen plant die NATO, ihre Präsenz in der Ostsee “radikal” zu erhöhen.

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