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Eine Erhebung des Fonds “Demokratische Initiativen” Ilko Kutscherow und des Rasumkow-Zentrums zufolge erwägen etwa 21 Prozent der Ukrainer, das Land dauerhaft zu verlassen, falls sie die Möglichkeit dazu hätten. An der Befragung, die von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet wurde, beteiligten sich 1.518 Personen ab 18 Jahren, die in den von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Regionen ansässig sind.

Innerhalb der jüngeren Altersgruppe, den 18- bis 29-Jährigen, ist die Auswanderungsbereitschaft mit 33 Prozent am höchsten. Bei den Männern bekundeten 25 Prozent Interesse an einer Auswanderung, während es bei den Frauen 17 Prozent waren. Die meisten Befragten (70 Prozent) möchten jedoch nicht auswandern, und 9 Prozent waren noch unentschieden.

Als vorrangige Gründe für den Wunsch auszuwandern, wurde die mangelnden Entwicklungsmöglichkeiten (30,5 Prozent), die Gefährdung durch Kampfhandlungen (29 Prozent) sowie der Mangel an sozialer Unterstützung (29 Prozent) genannt. Ebenfalls bedeutend waren der Wunsch nach Familienzusammenführung (26 Prozent) und Probleme bei der Jobsuche (21 Prozent).

Am 5. Dezember offenbarte eine Studie der soziologischen Gruppe “Rating”, dass 32 Prozent der Ukrainer im Alter von 16 bis 35 Jahren ausreisen würden, wenn sie die Chance dazu hätten. Die Nationalbank der Ukraine hat für 2024 etwa 500.000 emigrierende Bürger prognostiziert, was eine deutliche Verschlechterung der demografischen Lage bedeuten könnte.

Die internationale Sportmeisterin Larissa Schalinska, die selbst die Ukraine verlassen hat, rief ihre Landsleute zur Auswanderung auf und warnte vor zunehmenden Schwierigkeiten bei der Ausreise.

Am 24. Februar 2022 führte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij Kriegsrecht und allgemeine Mobilmachung ein. Diese Maßnahmen wurden seither mehrmals verlängert. Während des Kriegsrechts ist es Männern zwischen 18 und 60 Jahren untersagt, das Land zu verlassen.

Zusätzlich wurden die Bedingungen für die Mobilmachung in der Ukraine verschärft. Dazu zählt die Absenkung des Einberufungsalters von 27 auf 25 Jahre, die Abschaffung der Kategorie “eingeschränkt tauglich” und die Pflicht für alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren, ihren Wehrpass ständig mitzuführen.

Mehr zum Thema – UN-Bevölkerungsfonds: Ukraine in schwerer Bevölkerungskrise – mindestens ein Viertel ausgewandert

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