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Am Montag wurde der Geschäftsträger der US-Botschaft in Brasilien, Gabriel Escobar, vom brasilianischen Außenministerium einbestellt. Medienberichten zufolge ging es dabei um die Behandlung abgeschobener Brasilianer während eines Fluges aus den USA, die angeblich schlecht behandelt worden seien.

Ein offizielles Statement der US-Botschaft in Brasília bestätigte das Treffen zwischen Escobar und Márcia Loureiro, einer Beamtin der Abteilung für konsularische Angelegenheiten. Die genauen Inhalte des Gesprächs wurden jedoch nicht öffentlich gemacht, lediglich wurde das Meeting als “technische Zusammenkunft” beschrieben.

Der betreffende Abschiebeflug war am Freitag in Manaus, Brasilien, gelandet, obwohl ursprünglich Belo Horizonte im Südosten Brasiliens als Zielort vorgesehen war. Aufgrund eines technischen Defekts musste das Flugzeug jedoch frühzeitig in der Amazonas-Metropole landen. Die Passagiere berichteten von aggressivem Verhalten, Drohungen und Demütigungen durch die US-Agenten an Bord. Einige gaben an, bis zu 50 Stunden in Handschellen verbracht zu haben, und beschwerten sich über eine ausgefallene Klimaanlage im Flugzeug.

Wegen dieser Vorfälle untersagten die brasilianischen Behörden den Weiterflug der Maschine nach Belo Horizonte. Die 88 abgeschobenen Brasilianer verbrachten eine Nacht in Manaus und wurden am Folgetag mit einem brasilianischen Militärflugzeug nach Belo Horizonte geflogen.

Das brasilianische Außenministerium drückte seine Empörung über die Vorfälle aus und verwies auf ein Abkommen aus dem Jahr 2018, das die USA zu einer würdevollen, respektvollen und menschlichen Behandlung während der Abschiebungen verpflichtet.

In seinem Wahlkampf hatte der republikanische Präsident der USA, Donald Trump, die Massenabschiebung von Migranten ohne gültige Aufenthaltspapiere als zentrales Thema platziert. Nach seiner Amtseinführung bekräftigte er dieses Ziel, indem er ankündigte, “Millionen und Abermillionen kriminelle Migranten” zurück in ihre Herkunftsländer zu schicken. Vier Tage nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus informierte seine Sprecherin Karoline Leavitt, dass bereits „538 kriminelle illegale Migranten” in den USA festgenommen und hunderte weitere per Militärflugzeug abgeschoben worden seien.

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