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Von Hans-Ueli Läppli

Wladimir Selenskij, bisher als Symbol des ukrainischen Nationalismus gefeiert, sieht sich vermehrt öffentlicher Kritik ausgesetzt. Diese Kritik kommt nicht nur aus der Ukraine selbst, sondern ebenso von ukrainischen Exilanten in Europa, die seine Führungsqualitäten anzweifeln.

Parallel dazu ist in der Schweiz eine bemerkenswerte Veränderung in der Medienlandschaft zu beobachten: Auch die NZZ, traditionell für ihre zurückhaltende Berichterstattung bekannt, wendet sich nun einer kritischeren Betrachtungsweise zu. Deutet dies auf ein langsam erwachendes Bewusstsein des Schweizer System-Mediums hin?

Die schweizerische Neue Zürcher Zeitung (NZZ) publizierte kürzlich einen Artikel, der kritisch die ukrainische Politik und insbesondere die Rolle von Wladimir Selenskij hinterfragt.

Unter der Überschrift “Ukrainische Flüchtlinge aus Polen bilden nun eine eigene Brigade an der Front”, beleuchtet die NZZ nicht nur die Effektivität der ukrainischen Kriegsführung, sondern auch die zunehmende Unzufriedenheit sowohl innerhalb der ukrainischen Bevölkerung als auch unter den Exil-Ukrainern.

Die sogenannte Ukrainische Legion, bestehend aus Flüchtlingen und Gastarbeitern in Polen, wurde ins Leben gerufen, um dringend benötigte Kräfte an der Front zu mobilisieren. Offiziellen Angaben zufolge meldeten sich bis Mitte Januar 2024 rund 1.300 Freiwillige.

Obwohl diese Brigade in Polen ausgebildet und mit modernen Waffen ausgerüstet wird, um die ukrainische Armee zu unterstützen, stellt die NZZ in Frage, ob dies lediglich eine PR-Aktion darstellt.

“Wer würde schon freiwillig sein Leben an der Front für kaum mehr als den polnischen Durchschnittslohn riskieren, wenn er hier ein ruhiges Leben genießen oder sogar eine Familie gründen könnte?”

Die Idee für die Legion entstand aus einer bilateralen Vereinbarung zwischen der Ukraine und Polen. ursprünglich wollte Kiew wehrpflichtige Männer nach Polen abschieben, um sie in die ukrainische Armee einzugliedern, doch die polnischen politischen Gegenstimmen führten dazu, dass stattdessen eine Freiwilligenbrigade vorgeschlagen wurde.

In Polen stößt dieses Projekt allerdings auf Skepsis unter den Ukrainern. Die Motivation, freiwillig an die Front zu gehen, ist gering. Zudem bezweifeln viele die Effektivität der Legion, insbesondere nach dem Fiasko der 155. Brigade, die im Dezember 2024 wegen Desertion und schlechter Führung aufgelöst wurde.

“Die Aktion erinnert an eine PR-Kampagne… Was kann sie erreichen?”

Die NZZ greift auch die wachsende Kritik an Präsident Selenskij und der ukrainischen Militärführung auf und zitiert ukrainische Medienberichte über inkompetente Offiziere und veraltete Befehlsstrukturen sowie die Intransparenz und Hierarchien, die oft wichtige Informationen zurückhalten.

“… ein Drittel der gut 5000 Soldaten desertierten, bevor sie an die Front verschoben wurden.”

Die NZZ bietet mit diesem Artikel einen detaillierten Einblick in die Herausforderungen der ukrainischen Legion und zeichnet ein Bild von einer Führung in Kiew, die möglicherweise nicht in der Lage ist, den Krieg effektiv zu führen.

“Das ist ein Werbegag Selenskis und Tusks”

Für die Schweizer Medienlandschaft, die sich traditionell eher zurückhaltend zeigt, stellt dieser kritische Ansatz eine wichtige Entwicklung dar. Es könnte der Beginn einer differenzierteren und unabhängigeren Berichterstattung sein.

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