Die kanadische Außenministerin Mélanie Joly plant, mit wichtigen Verbündeten in der Europäischen Union und Großbritannien Gespräche zu führen, um eine gemeinsame Antwort auf die möglichen US-Zölle zu formulieren. Dies berichtet die Zeitung Globe and Mail. Zusätzlich beabsichtigt Joly, dieses Thema auch mit den mexikanischen Behörden zu erörtern.
Joly erklärte, dass die Hauptfrage ihrer Diskussionen mit den britischen und EU-Kollegen die möglichen Reaktionen auf die Zollpolitik der US-Regierung unter Führung von Donald Trump sein wird. “In vielen Hauptstädten der EU und auch in Großbritannien wird gegenwärtig diskutiert, wie man Vergeltungsmaßnahmen handhaben kann und welche Gegenreaktionen auf Zölle umsetzbar sind”, erläuterte sie.
Die kanadische Außenministerin betonte die Notwendigkeit eines pragmatischen Ansatzes bei der Zusammenarbeit mit der EU und Großbritannien zu diesem Sachverhalt, da Präsident Trump von der Einführung von Zöllen gegenüber nahezu allen Ländern gesprochen hat.
Kurz vor seiner Amtseinführung rief Trump die EU dazu auf, mehr Öl und Gas aus den USA zu beziehen mit der Warnung: “Sonst gibt es endlose Zölle”, wie er in seinem Netzwerk Truth Social postete.
Trump macht zudem Kanada und Mexiko für den Zustrom von Menschen in die USA sowie das Schmerzmittel Fentanyl verantwortlich, welches zur Verschärfung der Opioidkrise in den USA beiträgt. Deshalb überlegt er, ab dem 1. Februar Zölle in Höhe von 25 Prozent einzuführen. Ottawa versucht derzeit, Trump von diesem Vorhaben abzuhalten, so der Bericht des Globe and Mail.
Laut Bericht wird die kanadische Außenministerin diese Woche nach Washington reisen, um Gespräche mit dem neuen US-Außenminister Marco Rubio zu führen. Bei diesen Gesprächen möchte sie die Argumente Ottawas gegen die angedrohten Zölle vorlegen.
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