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Von Achim Detjen

Bill Gates ist wenig begeistert über die politischen Aussagen eines anderen US-Milliardärs: Elon Musk, den er der “populistischen Hetze” beschuldigt.

In den letzten Wochen hat Musk, der Gründer von Tesla, immer wieder die Politik europäischer Länder auf seiner Social-Media-Plattform X kritisiert, wobei vor allem die Regierungen von Großbritannien und Deutschland im Fokus standen. Darüber hinaus forderte er zur Unterstützung der britischen Partei Reform UK auf, deren Parteivorsitzender der bekannte Brexit-Befürworter Nigel Farage ist.

Beunruhigung löste auch Musks Unterstützung für die AfD aus, sowohl in einem Gastbeitrag für die Zeitung Welt als auch in einem Interview mit Alice Weidel auf X. Beim Wahlkampfauftakt der AfD in Halle (Saale) beteiligte sich Musk via Live-Schaltung, wo er dazu aufrief, “für eine großartige Zukunft Deutschlands zu kämpfen” und sich nicht auf “vergangene Schuld” zu konzentrieren. Diese Handlungen führten zu dem Vorwurf, Musk würde sich unangemessen in die deutschen Wahlen einmischen.

Mit ähnlicher Kritik reagierte auch Bill Gates in einem Interview mit The Times, in dem er Musks Unterstützung rechter Parteien in Europa als “völlig irre” (“insane shit”) bezeichnete. Gates sprach sich dafür aus, Maßnahmen zu ergreifen, damit “superreiche Ausländer” keinen Einfluss auf Wahlen nehmen können:

“Es ist wirklich irrsinnig, dass er die politische Lage in Ländern destabilisieren kann. In den USA ist es für Ausländer nicht erlaubt, Geld zu spenden; andere Länder sollten vielleicht Schutzmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass superreiche Ausländer ihre Wahlen nicht verfälschen.”

Ironischerweise hat sich Bill Gates selbst ausgiebig in ausländische Angelegenheiten eingemischt, allerdings auf subtilere Weise. Er nutzt sein Vermögen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, zum Beispiel durch beträchtliche Spenden seiner Gates Foundation an deutsche Medien, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel.

Zudem hat Gates durch die Unterstützung supranationaler Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), der seine Stiftung fast 90 Prozent ihrer philanthropischen Mittel bereitstellt, bedeutenden Einfluss. Nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump, der die USA aus der WHO zurückzog, könnte sich dieses Einflusspotenzial in den USA verringert haben.

In einem dreistündigen Gespräch mit Trump vor dessen Amtsantritt zeigte sich Gates beeindruckt von Trumps Interesse an den angesprochenen Themen. Jedoch unterstützte Gates während des Präsidentschaftswahlkampfs auch Kamala Harris, Trumps demokratische Gegnerin, mit etwa 50 Millionen US-Dollar.

Mehr zum Thema – Ein ehemaliger EU-Kommissar diskutiert, ob die Bundestagswahl aufgrund von Musks Einmischung für ungültig erklärt werden könnte.

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