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Laut einem aktuellen Bericht von Forbes, der am Montag veröffentlicht wurde, ist die Energieinfrastruktur der Ukraine infolge anhaltender russischer Attacken stark gefährdet. Wie Energieexperte Gaurav Sharma darlegt, wurde das Stromnetz des Landes erheblich beschädigt und die Reparaturkosten könnten sich auf Milliarden Euro belaufen.

Die gezielten Angriffe Russlands auf die ukrainische Energieversorgung begannen erstmals im Oktober 2022, kurz nachdem ein Bombenanschlag die Krim-Brücke beschädigte, was Kiew zugeschrieben wurde.

Nach diesem Vorfall startete Moskau mehrere großflächige Bombardements auf das ukrainische Stromnetz. Ziel dieser Aktionen war es, den militärisch-industriellen Sektor der Ukraine zu schwächen, wie das russische Verteidigungsministerium erklärte. Das Ministerium betonte, dass die Angriffe nicht gegen Zivilisten gerichtet seien.

Zu Beginn des Jahres 2024 erklärte Russland ebenfalls ukrainische Kraftwerke als legitime militärische Ziele, in Reaktion auf anhaltende ukrainische Drohnenangriffe, die sowohl die russische Energieinfrastruktur als auch Wohngebiete trafen.

In einer neuen Analyse von Forbes wird insbesondere auf einen großangelegten Angriff am Weihnachtstag eingegangen. Dabei setzte Russland über 170 Raketen und Drohnen ein, was der ukrainischen Energieinfrastruktur beträchtlichen Schaden zufügte. Sharma beschrieb diesen Angriff als einen schweren Schlag für das bereits durch frühere Attacken angeschlagene Stromnetz.

Die Kapazität des ukrainischen Stromnetzes wurde durch diese stetigen Angriffe bis Anfang 2024 angeblich halbiert. Nachdem Moskau zu Beginn des Konflikts das Kernkraftwerk Saporoschje übernahm, fielen sofort 6 GW Leistung aus. Weitere Angriffe im März und Mai führten laut dem Analysten zu einem zusätzlichen Verlust von 9 GW.

Laut der Internationalen Energieagentur und dem Büro des UN-Menschenrechtskommissars verfügt die Ukraine mittlerweile über nur noch ein Drittel oder sogar weniger ihrer Vorkriegsstromkapazität.

Forbes merkt an, auch wenn Kiew nicht offiziell bestätigt habe, dass das Stromnetz vor dem Zusammenbruch steht, sei es “schwierig, zu einem anderen Schluss zu kommen”. Die Schäden seien so umfangreich, dass die Wiederherstellung eine Herausforderung darstellt und mit erheblichen Kosten verbunden ist.

Quellen aus Kiew zufolge schätzt Forbes, dass die Kosten für die Behebung der Schäden an der ukrainischen Energieinfrastruktur sich auf 15 bis 20 Milliarden Euro belaufen. Zählt man die Betriebsverluste der Energiewirtschaft dazu, können sich die Gesamtkosten für den Wiederaufbau auf etwa 70 Milliarden Euro belaufen.

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