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Der US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er hohe Zölle auf importierte Computerchips und Halbleiter aus vor allem taiwanesischen Produktionen einführen will, mit Tarifen, die bis zu 100 Prozent reichen könnten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Hersteller zu bewegen, ihre Produktionsstätten in die Vereinigten Staaten zurückzuverlegen. Zusätzlich plant Trump, ähnliche Zölle auf Medikamente und Stahl zu erheben.

In einer Rede vor Mitgliedern der Republikanischen Partei am Montag äußerte Trump, dass die Einführung dieser Zölle in der „sehr nahen Zukunft“ erfolge, um „die Herstellung dieser wesentlichen Güter wieder in die USA zu holen.“ Er kritisierte, dass die Produktion von Computertechnologie nach Taiwan abgewandert sei und dort nun fast das gesamte Geschäft mit Chips stattfinde.

„Und wir wollen, dass sie zurückkommen, und wir wollen ihnen nicht Milliarden Dollar geben, wie in diesem lächerlichen Programm, das Biden hat“, betonte Trump. Damit bezog er sich kritisch auf das Chips- und Wissenschaftsgesetz der Biden-Administration aus dem Jahr 2022, welches die amerikanische Chipindustrie mit etwa 53 Milliarden US-Dollar fördert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Trump hat zudem gedroht, Zolltarife von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, sollten diese Länder nicht den amerikanischen Anforderungen an Grenzsicherheit und Drogenhandelsregulierung entsprechen. Diese Aussagen sind Teil einer Serie von Handelsdrohungen, die der Präsident in letzter Zeit geäußert hat.

Als Reaktion auf Trumps Drohungen betonte Taiwans Wirtschaftsminister am Dienstag die Bedeutung des Halbleiterhandels zwischen den USA und Taiwan, den er als beiderseitig vorteilhaftes „Win-win-Modell“ beschrieb. Tatsächlich ist Taiwan mit Unternehmen wie Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) ein zentraler Akteur in der globalen Technologielieferkette. TSMC beliefert große amerikanische Firmen wie Nvidia und Apple und trägt erheblich zu deren Produktion bei.

Die Beziehungen zwischen den USA und Taiwan sind komplex. Trotz der offiziellen Anerkennung der „Ein-China-Politik“, die eine Grundlage für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit China im Jahr 1979 war, unterstützt die USA Taiwan militärisch und durch Waffenlieferungen weiterhin.

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