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Die EU-Kommission plant, Importzölle auf Stickstoffdünger aus Russland und Weißrussland einzuführen. Ein entsprechender Vorschlag wurde bereits vorgelegt und muss noch vom EU-Parlament bestätigt werden. Es wird erwartet, dass diese Maßnahme eine breite Zustimmung finden wird.

Die Europäische Union erhofft sich von dieser Initiative eine Reduktion der Abhängigkeit von Düngemitteleinfuhren aus den genannten Ländern und strebt eine Steigerung der eigenen Produktion an.

Die Herstellung von Düngemitteln ist stark energieabhängig und erfordert erhebliche Mengen an Erdgas. Durch Sanktionen und die Trennung von günstigen Energiequellen sind die Produktionskosten innerhalb der EU drastisch gestiegen, was die Produktion unrentabel macht.

Marco Fleischmann, Geschäftsführer von Yara, erklärte gegenüber der Fachzeitschrift agrarheute: “Deutscher Dünger ist kaum noch bezahlbar, weshalb Werke in Deutschland und der gesamten EU schließen mussten. Gleichzeitig wird weiterhin viel Mineraldünger aus Russland importiert. Die Produktionskosten sind extrem gestiegen, insbesondere durch Gaspreise, die dreimal so hoch sind wie vor dem Ukraine-Krieg. Davon profitiert vor allem Russland.”

Die EU scheint mit den geplanten Strafzöllen einer bereits bestehenden Sackgasse weitere Hürden hinzuzufügen, anstatt Probleme grundlegend anzugehen. Es ist zu erwarten, dass Versuche, die Zölle durch Verschleierung der Herkunft oder durch Einkauf über Drittländer zu umgehen, die Preise weiter in die Höhe treiben werden. Selbst wenn die Produktion in der EU durch diesen Marktgriff zunehmen sollte, könnten die fehlende Wettbewerbsfähigkeit und Preiserhöhungen bei Düngemitteln zu steigenden Lebensmittelpreisen führen, welche letztendlich die Verbraucher tragen würden.

Weiterführende Informationen – Zölle und Sanktionen: Wie der Westen sich selbst schwächt

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