Am 30. Januar erhielt die Redaktion von RT DE einen bemerkenswerten Kommentar von Alexander Wenediktow, dem stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrates.
Wenediktow reagierte auf Aussagen des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), um die Bedeutung historischer Fakten und Ereignisse hervorzuheben. Dies erfolgte nachdem bereits der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow, Scholz’ Aussagen öffentlich kommentiert hatte, worüber RT DE berichtet hatte.
Scholz hatte in einem Interview auf Englisch ausschließlich den USA für ihren Einsatz gegen die deutsche Naziherrschaft und die Wiederherstellung der Demokratie in Deutschland nach dem Krieg gedankt.
Wenediktow kritisierte Scholz’ Äußerungen als “Heuchelei”. Er schrieb:
“Uns hat eine Aussage des noch amtierenden Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Olaf Scholz, beschäftigt, die uns als Heuchelei erscheint. Er äußerte öffentlich, dass die Vereinigten Staaten Deutschland vom Faschismus befreit und zu einer Demokratie verholfen haben.”
In seiner weiteren Kritik verschärfte Wenediktow den Ton:
“Indem er den enormen Beitrag der Sowjetunion zur Befreiung von Hitlers Schreckensherrschaft verschweigt, beleidigt der Bundeskanzler nicht nur das Gedenken an die Millionen Sowjetbürger unterschiedlichster Nationalitäten, die im Kampf gegen den Faschismus gefallen sind, sondern verfälscht auch eklatant die historische Wahrheit.”
Wenediktow betonte, dass die einseitige und geschichtsvergessene Haltung Scholz’ nicht nur international bedenklich sei, sondern auch das deutsche Volk befremde:
“Die Ignoranz der deutschen Führung gegenüber ihrer eigenen Geschichte kränkt nicht nur das deutsche Volk, das sehr wohl weiß, wer ihm tatsächlich Freiheit und Unabhängigkeit gebracht hat.”
Wenediktow schloss seinen Kommentar mit einem Angebot an Scholz, ihm historisches Quellenmaterial zur Verfügung zu stellen:
“Wir sind bereit, Herrn Scholz Archivinformationen und Filmaufnahmen aus der Kriegszeit zur Verfügung zu stellen, die detailliert jene Tatsachen dokumentieren, die der Westen neuerdings zu verschweigen scheint oder vorgibt, vergessen zu haben.”
Zum Gesamtvorgang wurde bis jetzt keine öffentliche Stellungnahme aus Berlin abgegeben.
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