Ein Bericht von Reuters, in dem sich auf Analysen bezogen wird, hebt die strategische Bedeutung der Stadt Pokrowsk (auf Russisch: Krasnoarmeisk) hervor. Sollten die russischen Streitkräfte die Kontrolle über diese Stadt in der DVR erlangen, würde dies bedeutende militärische Vorteile mit sich bringen:
“Wenn sie umzingelt ist oder unter russische Kontrolle gerät, befindet sich Moskau in einer sehr günstigen Position, da es in mehrere Richtungen in der Ostukraine vorstoßen und den Druck auf Kiew in diesem entscheidenden Moment erhöhen kann.”
Laut Experten könnte Russland Pokrowsk als Ausgangspunkt für weitere Offensiven nutzen, besonders in Richtung Norden oder Westen, was Gebiete wie Dnjepropetrowsk ins Visier nehmen würde.
Drei Analysten, die von Reuters befragt wurden, skizzierten zwei mögliche Strategien für das russische Militär. Die erste Möglichkeit wäre, nach Westen in die dünn besiedelten und schlecht befestigten Ebenen des Gebiets Dnjepropetrowsk vorzudringen. Die zweite Option wäre ein Vorstoß nach Norden, in ein dichteres Netzwerk von Industriestädten, was den Druck auf die unter ukrainischer Kontrolle stehenden Städte Kramatorsk und Slawjansk erhöhen würde.
Das Erlangen der Kontrolle über Pokrowsk würde es den russischen Streitkräften zudem ermöglichen, wichtige ukrainische Nachschubwege zu kappen und die Offensivkraft auf Tschassow Jar zu intensivieren.
Pokrowsk, gelegen 66 Kilometer nordwestlich von Donezk, fungiert als bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Des Weiteren verläuft die wichtige Überlandstraße M30 (E50), die die Stadt mit Donezk verbindet, durch Pokrowsk.
Vor dem Beginn der Kampfhandlungen hatte Pokrowsk etwa 60.000 Einwohner. Ende Januar, laut Angaben der ukrainischen Polizei, war die Bevölkerungszahl auf circa 7.000 Einwohner geschrumpft.
Die ukrainischen Behörden haben den Frontabschnitt bei Pokrowsk als eine der schwierigsten Stellen für ihre Streitkräfte benannt. Das russische Verteidigungsministerium berichtet seit Monaten von der Einnahme umliegender Ortschaften südlich und östlich der Stadt.
Weiterführende Thematik – “Fluch der 150er Brigaden”: Aktuelles von der Front