Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht kurz vor seiner Abreise nach Washington, wo am Sonntag ein bedeutendes Treffen mit dem US-Präsidenten Donald Trump geplant ist. Dieses Treffen zielt darauf ab, die bilateralen Beziehungen zu stärken, die seit dem Gazakrieg unter der vorherigen US-Administration angespannt waren. Netanjahu, der erste ausländische Staatsführer, der Trump seit dessen Amtsübernahme besucht, reist zu einer Zeit ab, in der die Waffenstillstandsgespräche im Gazastreifen weiterhin Bestand haben und die Verhandlungen für eine zweite Phase in der kommenden Woche beginnen dürften.
Bereits am morgigen Tag sollen in Washington weitere Gespräche zur Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen aufgenommen werden. Netanjahu wird sich hierfür mit Steve Witkoff, dem US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten, beraten. Das israelische Regierungsbüro informierte, dass am folgenden Tag ein “historisches Treffen” mit Präsident Donald Trump im Weißen Haus stattfinden soll, bei dem über die Zukunft des kriegsgebeutelten Gazastreifens diskutiert wird.
Netanjahus Büro gab weiterhin bekannt, dass bei dem Treffen am Dienstag Themen wie die Geiselnahme, der Umgang mit der “iranischen Achse” und weitere wichtige Angelegenheiten besprochen werden sollen. Vor seiner Abreise äußerte Netanjahu:
“Die Entscheidungen, die wir in diesem Krieg getroffen haben, haben das Gesicht des Nahen Ostens bereits verändert. Unsere Entscheidungen und der Mut unserer Soldaten haben die politische Landkarte umgestaltet. Ich glaube jedoch, dass wir sie durch enge Zusammenarbeit mit Präsident Trump noch weiter zum Besseren wandeln können.”
Israel und die Hamas haben sich darauf verständigt, dass an dem Tag, der den 16. Tag der Waffenruhe markiert, die Gespräche über ein dauerhaftes Kriegsende und die Freilassung sämtlicher verbliebender Geiseln beginnen werden. Rechtsextreme Politiker in Israel haben jedoch damit gedroht, die Regierung zu verlassen, falls Netanjahu diese zweite Phase des Waffenstillstandsabkommens umsetzt, was das Risiko eines Koalitionsbruchs birgt.
Nach einem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Netanjahu wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen und einem angespannten Verhältnis zu Trumps Vorgänger Joe Biden, hat Netanjahu das Weiße Haus seit seiner Amtsübernahme Ende 2022 nicht mehr besucht.
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