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Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko haben bei diesen wichtigen Handelspartnern der USA für Schockwellen gesorgt. Sie warnen vor einer Zerstörung der nordamerikanischen Wirtschaft und dem Ende eines 80 Jahre alten Bündnisses. Politiker, Wirtschaftsführer und Handelsorganisationen aus allen drei Ländern äußerten ihr Unverständnis und prognostizierten, dass diese Zölle Inflation fördern, Lieferketten stören und zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen führen würden.

Am Samstagnachmittag setzte Donald Trump eine Verordnung um, die ab dem folgenden Dienstag pauschale Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko und 10 Prozent auf Energieprodukte erhebt. Zusätzlich führte er einen weiteren Zoll von 10 Prozent auf chinesische Importe ein.

Als Reaktion darauf kündigten sowohl die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum als auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau Vergeltungszölle auf amerikanische Produkte an. Laut Analysten des Peterson Institute for International Economics könnten diese neuen Handelsbarrieren das Wirtschaftswachstum verlangsamen und die Inflation in den kommenden Jahren in allen drei Ländern, insbesondere jedoch in Mexiko und Kanada, beschleunigen.

Diese Maßnahmen gefährden zudem die jahrzehntelange wirtschaftliche Integration Nordamerikas. Mexiko und Kanada exportieren über drei Viertel ihrer Waren in die USA, gestützt durch das trilaterale Handelsabkommen USMCA, das während Trumps letzter Amtszeit unterzeichnet wurde.

US-Unternehmen, die in der Region tätig sind, werden ebenfalls stark betroffen sein. Die US-Handelskammer betonte, die Zölle würden die Lieferketten schwer beeinträchtigen.

Führende Vertreter des mexikanischen Privatsektors berichteten von Panik und großer Nervosität nach der Ankündigung Trumps. Viele hatten gehofft, von einer zweiten Amtszeit Trumps zu profitieren, waren jedoch überrascht, dass er seine Drohungen wahrmachte. Pedro Casas Alatriste, Direktor der Amerikanischen Handelskammer in Mexiko, kommentierte, die Zölle stellten einen Rückschritt in den langjährigen bilateralen Beziehungen dar.

Seit der Wahl Trumps und seinen anfänglichen Drohungen im November haben kanadische und mexikanische Delegationen erfolglos versucht, ihm zu vermitteln, dass seine Politik auch der US-Wirtschaft schadet.

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