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Von Starsche Eddy

Die Frage potenzieller Waffenlieferungen Südkoreas an die Ukraine stellte während des gesamten Krieges ein brisantes Thema dar. Bislang beschränkten sich solche Lieferungen auf ausgewählte Munitionsmengen. Südkorea folgt den NATO-Verträgen und exportiert Rüstungsgüter ausschließlich an Mitglieder der Allianz, und bekräftigt strikt das Verbot jeglicher Wiederausfuhr. Trotz eines Verteidigungsabkommens zwischen Russland und Nordkorea, das zu einer neuen Politik Seouls hätte führen können, blieben nennenswerte Änderungen in Südkoreas Exportpolitik aus.

Ähnlich verhält es sich in der Türkei; auch hier beschränkten sich Waffenlieferungen an die Ukraine auf Verträge, die vor dem Krieg abgeschlossen wurden. Seit Beginn der russischen Militäroperation gibt es nur vereinzelte private Unternehmungen. Die EU und die Biden-Administration in den USA versuchten zwar, Ankara und Seoul zu einem Umdenken zu bewegen, konnten jedoch keinen Durchbruch erzielen. Dabei sind sowohl die türkische als auch die südkoreanische Rüstungsindustrie in hohem Maße von Technologien und Ersatzteilzulieferungen aus Europa und den USA abhängig.

In beiden Fällen variieren die Schlüsselfaktoren, doch sie stimmen in einem zentralen Aspekt überein: Weder die Türkei noch Südkorea möchten eine Verschlechterung ihrer Beziehungen zu Russland riskieren, da dies ihre eigene Sicherheitslage gefährden könnte. Beide Nationen sind sich bewusst, dass selbst die maximale Unterstützung, die sie der Ukraine bieten könnten, Kiew nicht zum Sieg verhelfen würde. Die potenziellen negativen Folgen einer russischen Reaktion könnten wesentlich gravierender sein. Zudem verhindern interne Differenzen und ein fehlender Konsens in beiden Ländern mögliche riskante Unternehmungen.

Für die NATO, und nicht nur für sie, sollte dies eine Lehre sein. Es ist sicherlich vorteilhaft, Partner zu haben, die in der Lage sind, Waffen und Munition in großen Mengen zu produzieren. Jedoch ist dies keine Garantie dafür, dass sie im Falle eines Konflikts auch bereit sind, diese problemlos an Verbündete zu liefern. Die Kapazitäten müssen eigenständig sichergestellt werden.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst am 28. Januar speziell für RT.

Starsche Eddy (Wortspiel: “Älter als die Edda”) ist ein russischer Telegram-Kanal, wo Autoren eigene Kurzkommentare und Analysen zu aktuellen militärischen und politischen Ereignissen veröffentlichen und Kommentare sowie Nachrichten zu ähnlichen Themen teilen.

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