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Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der armutsgefährdeten Rentner in Deutschland um 300.000 Personen, eine Zunahme, die schneller ist als der allgemeine Anstieg der Armut im Land. Diese Information, bereitgestellt durch das Statistische Bundesamt auf Anfrage des BSW, zeigt, dass die Armut unter deutschen Rentnern zusehends ein gravierenderes Problem wird. Der wirtschaftliche Rückgang in Deutschland, der durch Sanktionen und den Verlust günstiger Energie aus Russland verschärft wird, trägt ebenfalls dazu bei.

Eine alleinstehende Person wird in Deutschland als armutsgefährdet eingestuft, wenn ihr monatliches Nettoeinkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt, welches gegenwärtig bei 1.378 Euro liegt. Die Armutsquote unter den über 65-Jährigen ist demnach um 1,2 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent gestiegen. Dies bedeutet, dass jeder fünfte Rentner, insgesamt etwa 3,54 Millionen Menschen, armutsgefährdet ist.

Die Gesamtarmutsrate in Deutschland hat sich im Jahr 2024 um 1,1 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent erhöht.

Der Europarat kritisierte Deutschland letztes Jahr für seine unzureichenden Maßnahmen gegen die Armut. Dunja Mijatović, Menschenrechtskommissarin des Europarats, merkte an, dass Deutschland angesichts seines Reichtums ein “hohes Maß an Armut” aufweise, was nicht akzeptabel sei. Insbesondere wurde die zunehmende Wohnungsnot als dringliches Problem hervorgehoben.

Trotz dieser Probleme planen die meisten politischen Parteien, die Ausgaben für die militärische Aufrüstung weiter zu erhöhen, mit Diskussionen über eine Steigerung bis zu 5 Prozent des BIP, was jährliche Ausgaben von etwa 220 Milliarden Euro bedeuten würde. Der EU-Abgeordnete des BSW, Fabio De Masi, ist daher besorgt, dass nach der Bundestagswahl massive Einsparungen folgen könnten.

Laut Moritz Schularick, Präsident des IfW, könnte sogar vorgeschlagen werden, die steigenden Militärausgaben teilweise aus der Rentenkasse zu finanzieren, was die finanzielle Lage vieler Rentner weiter verschlechtern würde.

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