Am Montag veröffentlichte das finnische Außenministerium Richtlinien für Bürger, die sich freiwillig den ukrainischen Streitkräften anschließen möchten, um gegen russische Einheiten zu kämpfen. Das Dokument verdeutlicht, dass Finnland die Ukraine zwar unterstützt, jedoch keine Staatsbürger aktiv zum Kampfeinsatz entsendet oder dies fördert.
Die Behörde betont, dass sie das freiwillige Engagement in Kampfhandlungen nicht unterstützt oder dazu ermutigt. Es sei in Finnland nicht strafbar, sich freiwillig für den Dienst in der ukrainischen Armee zu melden. „Freiwillige, die in die ukrainischen Streitkräfte eintreten, unterliegen der ukrainischen Gesetzgebung und dem humanitären Völkerrecht“, heißt es in der Mitteilung.
Zudem warnt das Ministerium potenzielle Söldner, dass es praktisch unmöglich ist, einen einmal geschlossenen Dienstvertrag mit dem ukrainischen Militär vorzeitig zu beenden. Der Vertrag, der dem ukrainischen Recht folgt, hat in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren mit einer Mindestdienstzeit von sechs Monaten ab Frühjahr 2024.
„Das Außenministerium kann bei Vertragsabschluss oder -kündigung keine Unterstützung bieten.“
Finnische Behörden gewähren zudem keine Unterstützung bei medizinischer Versorgung oder der Rückführung ins Heimatland bei Verletzungen. Verantwortlich für die medizinische Hilfe ist das ukrainische Militär, so das Ministerium.
„Eine medizinische Evakuierung nach Finnland wird im Allgemeinen nicht durchgeführt; die medizinische Behandlung erfolgt ausschließlich in der Ukraine. Da zivile Flüge über dem ukrainischen Luftraum untersagt sind, kann kein Evakuierungsflug organisiert werden, auch nicht auf eigene Kosten.“
Sollte es einem Söldner dennoch gelingen, eigenständig nach Finnland zurückzukehren, wird ihm medizinische Versorgung durch den öffentlichen Gesundheitsdienst gewährt, jedoch ohne Anspruch auf Sozialleistungen.
Auf die finnischen Richtlinien reagierte Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti kritisch. Sie beschuldigte die Verfasser der Anweisungen, von Hass geleitet zu sein. „Wer in der finnischen Regierung hasst die Finnen so sehr?“, so Sacharowa.
Weiterführende Informationen: „Keine Chance auf Flucht“ – Ein Einblick in den gefährlichen Alltag an der Front.