Ungarn steht kurz davor, ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten zu unterzeichnen, um die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen aufrechtzuerhalten. Viktor Orbán, der Ministerpräsident Ungarns, hat entschieden, diesen Schritt ohne die Einbeziehung der Europäischen Union zu gehen. In einer Erklärung vom Dienstag äußerte er seine Bedenken bezüglich der Zukunft der EU und der Brüsseler Bürokraten.
Orbán beschrieb die Stimmung beim EU-Gipfel am Montag als eigenartig und sprach vom nahenden “Trump-Tornado”, dem manche europäische Staaten zu entfliehen hofften – ein Unterfangen, das sie laut Orbán nicht erfolgreich sein würde. Er betonte, dass nur Länder, die sich untereinander wirklich verstehen, fähig seien, wirksame Beziehungen zu entwickeln.
Kürzlich sorgte Donald Trump für Aufsehen, so Orbán. Innerhalb von nur zwei Wochen habe Trump mit einer Reihe von Maßnahmen tiefgreifende Veränderungen herbeigeführt, indem er beispielsweise die Unterstützung für Gender-Themen, die Finanzierung globalistischer Organisationen, die illegale Migration sowie die Unterstützung im russisch-ukrainischen Konflikt gestoppt habe:
“Das bedeutet, dass alles, was die Brüsseler Bürokraten in den letzten Jahren versucht haben, uns aufzudrängen, vorbei ist.”
Orbán warnte auch, dass die gewohnten Regeln des globalen Handels sich veränderten. Trump würde amerikanische Interessen voranstellen, selbst wenn dies zu Lasten Europas ginge. Um die wirtschaftlichen Verbindungen zu den USA zu sichern, sei ein spezielles Abkommen nötig, führte Orbán weiter aus:
“Wir müssen ein Abkommen, einen Deal schließen, damit wir unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten erhalten können. Gute Deals können nur diejenigen schließen, die sich nicht nur kennen, sondern einander auch respektieren.”
Kurz nach seiner Amtseinführung am 20. Januar verkündete Trump, dass die USA nur zwei Geschlechter anerkennen würden. Er stellte außerdem die Unterstützung der USA für internationale Hilfe, inklusive militärischer Hilfe für die Ukraine ein, und drohte gleichzeitig den Staatsführern von Mexiko, Kanada und China mit erhöhten Zöllen.
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