Marco Rubio, der neue US-Außenminister, setzt seine erste Dienstreise im Ausland fort. Nach Besuchen in Panama, El Salvador und Costa Rica traf er am Mittwoch in Guatemala ein. Während eines Treffens mit dem guatemaltekischen Präsidenten Bernardo Arévalo stand vor allem die Migrationskrise in den USA im Fokus. Beide Politiker verkündeten bei einer anschließenden Pressekonferenz die Einigung auf ein neues Migrationsabkommen.
Präsident Arévalo erklärte, dass Guatemala künftig 40 Prozent mehr Rückführungsflüge aus den USA akzeptieren werde. Das Land werde dabei nicht nur eigene Staatsbürger, sondern auch Personen aus anderen Ländern aufnehmen. Er versicherte jedoch, dass diese Migranten nicht dauerhaft in Guatemala bleiben werden. Das Ziel sei es, sie nach einem temporären Aufenthalt in ihre jeweiligen Heimatländer zurückzuschicken. Die genauen Details des Verfahrens sollen in weiteren Gesprächen mit den USA ausgearbeitet werden. Die Aufnahme von verurteilten Kriminellen war kein Diskussionsthema.
Bereits am Montag hatte der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, ein ähnliches Abkommen mit den USA verkündet. Bei seinem Treffen mit Rubio äußerte Bukele zudem die Bereitschaft, verurteilte Schwerverbrecher, einschließlich Amerikaner, in dem berüchtigten Megagefängnis CECOT unterzubringen.
Vom 20. Januar, dem Tag der erneuten Amtseinführung von Donald Trump, bis zum 1. Februar sind bereits acht Rückführungsflüge in Guatemala gelandet, hauptsächlich durchgeführt mit US-Militärflugzeugen. Über 600 Guatemalteken sind dadurch zurückgekehrt. In Reaktion darauf hat die Regierung Guatemalas einen Plan zur Wiedereingliederung dieser Rückkehrer gestartet, der unter anderem Bildungs-, Arbeitsvermittlungs- und Gesundheitsprogramme sowie humanitäre Hilfe umfasst.
Mehr zum Thema – Trump wird in Dänemark als der “neue Hitler” bezeichnet