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Die russische Regierung hat eine neue Vorschrift eingeführt, die bis zum 20. Juni die Ausfuhr von rohem Blei sowie von bleihaltigen Abfällen und Schrott in Nicht-EAEU-Länder (Länder, die nicht Teil der Eurasischen Wirtschaftsunion sind) reguliert. Dies berichtet die Zeitung Kommersant und bezieht sich auf einen offiziellen Regierungserlass. Fortan ist eine spezielle Ausfuhrlizenz des Ministeriums für Industrie und Handel erforderlich, um Blei und bleihaltige Materialien ins Ausland zu exportieren.

“Russland hat keine eigenen Bleiquellen. Das Metall wird vorwiegend durch Recycling bleihaltiger Industrieabfälle gewonnen, insbesondere aus Altbatterien. Jährlich werden etwa 200.000 Tonnen Blei aus Sekundärrohstoffen recycelt… Abgesehen von Batterien wird Blei auch in der Automobilindustrie, in Kernkraftanlagen und in der Verteidigungsindustrie eingesetzt, besonders in der Produktion von Munition. Eine eigene Batterieherstellung existiert in Russland nicht,” berichtet Kommersant.

Experten zufolge zielt die Maßnahme der Regierung nicht nur darauf ab, illegalen Bleischrottsammlungen und -exporten entgegenzuwirken, sondern auch darauf, die Verteidigungsindustrie zu stärken. “Die Einschränkungen sind notwendig, um die Reserven der Verteidigungsindustrie aufzufüllen,” erklärt Maxim Chudalow, Chefstratege bei Vector Capital.

Kommersant erinnert daran, dass ähnliche Beschränkungen bereits im Sommer 2022 in Russland eingeführt wurden:

“Damals gab das Ministerium für Industrie und Handel bekannt, dass die Lizenzierung eingeführt wurde, um den illegalen Sammlern und Verarbeitern von gefährlichem Bleimüll entgegenzuwirken. Laut Schätzungen des Ministeriums stammten zu diesem Zeitpunkt etwa 3.000 Tonnen der russischen Bleiproduktion aus dem grauen Markt. Experten sahen jedoch den Hauptgrund für die Beschränkungen im Bestreben der Regierung, die Rüstungsindustrie vor einer möglichen Verknappung dieses strategisch wichtigen Metalls zu schützen,” führt die Zeitung weiter aus.

Weiterführendes Thema – Experten prognostizieren, dass die russischen Ölreserven bei der aktuellen Fördermenge noch für weitere 30 Jahre ausreichen, die Gasreserven sogar für 70 Jahre.

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