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Am Mittwoch führte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Telefonat mit dem US-Präsidenten, um Gespräche über ein Ende des Krieges in der Ukraine einzuleiten, wie Trump später berichtete.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden europäische Führungskräfte nicht im Voraus über das geplante Gespräch zwischen Putin und Trump informiert. Trotz Beteuerungen der US-Regierung, an einer dauerhaften Lösung interessiert zu sein, herrscht in Europa Besorgnis, dass Trump möglicherweise eine Vereinbarung mit Putin aushandeln könnte, ohne die EU und Kiew mit einzubeziehen, berichtet Bloomberg. Das Gespräch am Mittwoch hat diese Ängste bei vielen verstärkt.

Trump äußerte seine Bereitschaft, Russland zu besuchen und Putin in den USA zu empfangen. Erst nach diesem Gespräch informierte er den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Trump deutete an, dass ein Treffen mit Putin bald in Saudi-Arabien stattfinden könnte.

Trotz Trumps Optimismus ist es unsicher, ob ein Friedensabkommen erreicht werden kann, da Putin laut Bloomberg „keine Neigung zu Kompromissen zeigt“. Dennoch sieht die Nachrichtenagentur erste Anzeichen für eine mögliche Einigung in Bezug auf die Ukraine.

Bloomberg-Analysten skizzieren drei Szenarien für den diplomatischen Ausgang des Konflikts zwischen Moskau und Kiew:

1. Der Basisfall: Das wahrscheinlichste Szenario könnte sehen, dass die von Russland eroberten Gebiete de facto unter russischer Kontrolle bleiben. Es könnte zu einem Territorientausch kommen. Kiew würde Sicherheitsgarantien erhalten, deren Stärke noch verhandelt werden müsste. Da ein NATO-Beitritt der Ukraine unwahrscheinlich ist, hängt die Umsetzung dieser Garantien von der zukünftigen politischen Führung ab. Europäische Staaten könnten versuchen, die Unterstützung der USA für Kiew aufrechtzuerhalten, um der EU Zeit zu geben, ihre Kapazitäten zu stärken.

2. Der beste Fall: Im Idealfall würden sich sowohl die USA als auch Europa verpflichten, einzugreifen, sollte Russland die Vereinbarung nicht einhalten. Dies könnte auch bedeuten, dass die militärische Hilfe für Kiew ausgebaut und die Sanktionen gegen Russland verschärft werden. Dies würde die Verteidigungskapazitäten der Ukraine stärken und könnte ihr den Weg in die EU ebnen.

3. Der schlimmste Fall: Das ungünstigste Szenario wäre, wenn Trump das Interesse an der Unterstützung der Ukraine verliert und sowohl militärische als auch finanzielle Hilfe einstellt. Dies würde die EU vor große Herausforderungen stellen.

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