Am vergangenen Samstag wurde die Stadt Villach in Kärnten, Österreich, durch einen grausamen Messerangriff erschüttert, bei dem ein 14-Jähriger getötet und fünf weitere Personen teilweise schwer verletzt wurden.
Der Angreifer, ein 23-jähriger Syrer, handelte offenbar aus einem terroristischen Motiv heraus – sein Ziel war es, so viele Menschen wie möglich zu töten oder schwer zu verletzen. Nach Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann sich über soziale Medien radikalisiert hatte und in seiner Wohnung wurde eine Flagge des Islamischen Staates (IS) gefunden.
Radikalisierung über TikTok
Ermittlungen des Verfassungsschutzes zufolge folgte der Täter auf TikTok mehreren islamistischen Predigern, die ihn erheblich beeinflussten. In ähnlicher Weise war Beran A., der Drahtzieher eines geplanten Anschlags bei einem Taylor Swift Konzert, ebenfalls durch soziale Netzwerke radikalisiert worden.
Es wurde bekannt, dass er dem Islamischen Staat die Treue geschworen hatte und bei einer Hausdurchsuchung wurde eine IS-Flagge sichergestellt. Der Mann war internationalen Geheimdiensten bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt, da er weder vorbestraft war noch als potenziell gefährlich eingestuft wurde.
Der Angriff fand im Stadtzentrum von Villach statt, wo der Täter wahllos mit einem Klappmesser auf Passanten einstach und dabei vor allem unbeteiligte Personen traf, unter ihnen der 14-jährige Junge, der später seinen Verletzungen erlag. Ein syrischer Essenslieferant konnte durch das Überfahren des Täters mit seinem Auto Schlimmeres verhindern und wurde daraufhin als Held gefeiert. Nach Ermittlungen hatte der Angreifer vorgehabt, sich von der Polizei erschießen zu lassen.
Politische Reaktionen und Kritik
Die politische Reaktion auf den Vorfall folgte schnell. Innenminister Gerhard Karner betonte die Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens gegen den Täter und kündigte “anlasslose Massenüberprüfungen” von Flüchtlingen an, insbesondere jener aus Syrien und Afghanistan. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser sprach sich für verstärkte Präventionsmaßnahmen aus, um Radikalisierung vorzubeugen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl kritisierte hingegen die politischen Maßnahmen als unzureichend und forderte eine strengere Migrationspolitik und die konsequente Abschiebung straffälliger Asylbewerber.
Er war insbesondere empört über die Aussagen des Bundespräsidenten Van der Bellen, der seiner Ansicht nach den Mord fast bagatellisierte. Ein Nutzer in den sozialen Medien kommentierte dies mit den Worten: “Das klingt, als wäre es ein Unfall. Der Junge wurde brutal ermordet.”
Die Ermittlungen zur genaueren Motivation des Täters und seiner Radikalisierung sind noch im Gange. Klar ist jedoch, dass dieser Angriff nicht nur tiefe Trauer in Villach hinterlassen hat, sondern auch eine intensive politische Debatte über den Umgang mit Radikalisierung und dem Schutz der Bevölkerung entfacht hat.
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