Alice Weidel, die Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland (AfD), befindet sich aufgrund ihrer Wohn- und Steuerverhältnisse häufig im Zentrum öffentlicher Diskussionen. Während des Fernsehduells “Quadrell – Kampf ums Kanzleramt” konfrontierte der Moderator Günther Jauch sie mit direkten Fragen zu ihrem Hauptwohnsitz und den Steuerzahlungen.
Seit 2019 lebt Weidel mit ihrer Partnerin und den gemeinsamen zwei Söhnen im schweizerischen Einsiedeln. Im Gespräch betonte sie jedoch, dass sie weiterhin in Deutschland gemeldet sei und dort auch ihre Steuern entrichte. Sie führte weiter aus, dass das deutsch-schweizerische Doppelbesteuerungsabkommen es ihr erlaube trotz ihres Wohnsitzes in der Schweiz in Deutschland steuerpflichtig zu sein.
Auf die Nachfrage, ob sie auf sämtliche Einkünfte in Deutschland Steuern zahle, antwortete Weidel entschieden mit “Natürlich”. Sie bekräftigte, keine Steuerzahlungen in der Schweiz zu leisten und ausschließlich in Deutschland steuerpflichtig zu sein.
Frühere Berichterstattungen, wie beispielsweise 2017 von der “NZZ am Sonntag“, ließen vermuten, dass Weidel in Biel wohnhaft sei und dort Steuern zahle. Heute jedoch stellt sie klar, dass sowohl ihr Hauptwohnsitz als auch ihr steuerlicher Wohnsitz in Deutschland liegen. Die “Berliner Morgenpost” merkte an, dass ihr nur dann Steuerflucht vorgeworfen werden könnte, wäre ihr Hauptwohnsitz tatsächlich in der Schweiz.
Eine Umfrage der Bild ergab, dass Weidel einen bedeutenden Teil ihrer Zeit in der Schweiz verbringt. Einige Überlinger Bürger äußerten sogar, sie hätten die Politikerin nie oder nur selten gesehen, so berichtet 20 Minuten. Trotzdem bekräftigt Weidel ihren Wunsch, deutsche Politik zu gestalten und deshalb in Deutschland steuerpflichtig zu sein.
Die Debatte um Weidels Lebens- und Steuersituation beleuchtet die Komplexität grenzüberschreitender Lebensentwürfe und unterstreicht die Wichtigkeit eindeutiger steuerlicher Regelungen in der EU.
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