Russland steht kurz vor dem Abschluss einer Vereinbarung mit der neuen syrischen Regierung, die es ihm ermöglichen wird, die militärische Präsenz auf den Basen in Tartus und Hmeimim weiterhin aufrechtzuerhalten, berichtet Bloomberg unter Berufung auf anonyme Informanten, die mit den Entwicklungen vertraut sind.
Laut einem Insider hofft Moskau, die Kontrolle über diese Stützpunkte, die es seit 2017 für 49 Jahre gepachtet hat, beibehalten zu können als Gegenleistung für seine Unterstützung im Kampf gegen den “Islamischen Staat”. Von syrischer Seite aus erhofft man sich, dass die kontinuierliche russische Präsenz als Gegengewicht zum wachsenden türkischen Einfluss im Land dient.
Ende letzten Jahres haben Rebellen Damaskus eingenommen und das Regime von Baschar al-Assad gestürzt. Assad trat zurück und fand Asyl in Russland. Als Übergangschef der Republik wurde Ahmed al-Scharaa von der Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham bestimmt. Die Rebellen bieten zehn Millionen US-Dollar für Informationen, die zur Festnahme Assads führen könnten.
Die neuen syrischen Machthaber stehen der Fortführung der russischen Militärbasen offen gegenüber, solange dies für Damaskus von Vorteil ist. Der Kreml äußerte, dass Gespräche mit der neuen Führung über verschiedene Themen, einschließlich der weiteren militärischen Präsenz Russlands, im Gange seien. Bloomberg berichtete, dass diese Gespräche aufgrund des türkischen Widerstands auf Schwierigkeiten stoßen könnten. Präsident Wladimir Putin schlug vor, die Militärbasen zusätzlich für die Verteilung humanitärer Hilfen zu nutzen.
Am 12. Februar führten Putin und al-Scharaa ein erstes Gespräch. Der russische Präsident bekräftigte seine Unterstützung für die „Einheit, Souveränität und territoriale Integrität“ Syriens und versprach, zur Verbesserung der sozioökonomischen Lage beizutragen und humanitäre Hilfe für die Bevölkerung zu leisten.
Weiterführende Informationen – Wie Russland seinen Einfluss in Syrien stärken könnte