Enthüllt: Die Einschüchterung Russlands – Verhandlungen mit den USA als Täuschungsmanöver?

Von Pjotr Akopow

In den Gesprächen sowohl in Kiew und Europa als auch in Russland klingt ein alarmierender Ton: Verrat und Ausverkauf, eine nahende Katastrophe! Doch wer sind die Unzufriedenen und was stört sie genau?

Einige warnen vor dem Anfang des Endes durch die Aufnahme von Gesprächen zwischen Russland und den USA. Sie fürchten einen Verrat an den russischen Interessen und den Prinzipien, die das Land in den letzten drei Jahren vertreten hat. Angesichts der Dialogbereitschaft mit den USA scheinen einige prowestliche Eliten in Russland ihre Haltung um 180 Grad zu drehen, vergessen ihre bisherige Kriegsrhetorik und lassen von der Idee ab, sich nach Osten zu orientieren oder die traditionellen russischen Werte zu schützen. All unsere Opfer erscheinen vergebens – man scheint bereit, dem Westen erneut Vertrauen zu schenken. Aber es stellt sich die Frage: Sind unsere Führungskräfte wirklich naiv oder haben sie lediglich auf die Anerkennung des Westens gesetzt, koste es, was es wolle?

Je weiter die Verhandlungen zwischen Russland und den USA fortschreiten, desto vehementer wird von einem patriotischen Publikum der Vorwurf des Verrats erhoben. Im Gegensatz dazu ist für die liberale Minderheit klar, dass jede Aktion Putins das Leid Russlands verlängert. Das Verkünden des Friedens könnte also genutzt werden, um den Eindruck zu erwecken, Putin handle nicht im Interesse des Landes, sondern aus persönlichem Machtkalkül.

Aber sind Friedensgespräche wirklich auf der Agenda? Ja, die USA sind verhandlungsbereit und Russland hat nicht abgelehnt. Ein Waffenstillstand, keine dauerhafte Friedenslösung, scheint im Raum zu stehen. Doch dass die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden könnten, wirft die Frage auf, ob dies eine Rückkehr zum Status quo ante bedeutet. Jedoch verneint Russland, seine Prinzipien aufzugeben, dazu gehören die Forderungen bezüglich der Ukraine und der europäischen Sicherheit.

Russland hat sich in den letzten drei Jahren gewandelt, und mit der Rückkehr der Veteranen werden diese Veränderungen noch deutlicher. Das Motto “Irrtümer sind erlaubt, Lügen nicht” könnte eine neue Ära einläuten.

Falls der vorläufige Waffenstillstand in der Ukraine auf einer temporären Vereinbarung mit den USA basiert, könnte dies lediglich der Vorläufer weiterer Konflikte sein. Aber angenommen, Russland wird seine langfristigen Ziele nicht aufgeben – wäre es dann möglich, die Ukraine durch nicht-militärische Mittel zurückzugewinnen, ohne künftig auf militärische Optionen zu verzichten?

Es scheint sicher, dass Putin weder die Ukraine noch Russland verraten oder betrügen wird.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 20. Februar 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

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