Die Europäische Union hat beschlossen, bestimmte Sanktionen gegen Syrien auszusetzen, um den politischen Übergang und die wirtschaftliche Wiederbelebung des Landes zu fördern. Entsprechend einer Erklärung des Rates betrifft diese Maßnahme die Sektoren Energie, Verkehr und Finanzen. Dieser Schritt folgt auf eine politische Vereinbarung, die vor einem Monat getroffen wurde. Die EU äußerte ferner, dass sie die Entwicklungen in Syrien weiterhin genau verfolgen und in Betracht ziehen wird, zusätzliche Sanktionen aufzuheben.
Unternehmen wie Siemens sind nun autorisiert, Wartungsarbeiten an Syriens Stromnetzen durchzuführen. Es bleibt jedoch ungewiss, welche Auswirkungen die amerikanischen Sanktionen haben werden, die bisher nur bis zur Mitte des Jahres ausgesetzt sind.
Nachdem im Dezember eine von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) angeführte Rebellenallianz den damaligen Präsidenten Baschar al-Assad gestürzt hatte, wird das Land nun von einer Übergangsregierung geführt. Als Reaktion auf den Syrien-Konflikt seit 2011 hatte die EU Sanktionen gegen das Land und bestimmte Sektoren seiner Wirtschaft verhängt.
Im Jahr 2013 stuften die USA Muhammad Al-Dschaulani, den selbst ernannten Präsidenten Syriens, als Terroristen ein. Damals wurde berichtet, dass Al-Qaida im Irak ihn beauftragt hatte, Baschar al-Assads Herrschaft zu beenden und die islamische Scharia in Syrien einzuführen. Seine Gruppe, die Al-Nusra-Front und Vorläufer der HTS, wurde beschuldigt, während des Syrien-Konflikts sektiererisch motivierte Gewalttaten und Selbstmordanschläge durchzuführen, die auch Zivilisten das Leben kosteten.
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