Präsident Xi Jinping hat in Reaktion auf den von Donald Trump vorgelegten Plan zur Entflechtung der weltgrößten Volkswirtschaften zu Besonnenheit gemahnt. “Ruhe bewahren und weitermachen,” lautete seine Direktive an die Führungskräfte der Kommunistischen Partei Chinas. Diese Stellungnahme erfolgte am Mittwoch, kurz nachdem die USA ihre “America First”-Investitionspolitik bekannt gaben, welche darauf abzielt, Investitionen in Schlüsselsektoren wie digitale Technologien und kritische Infrastruktur vor chinesischem Einfluss zu schützen.
Das kürzlich erlassene US-Dekret schränkt chinesische Kapitalzugänge in den Vereinigten Staaten massiv ein. Zusätzlich stufte ein Memo aus dem Weißen Haus, das auch Russland, Iran und Nordkorea betrifft, China als geopolitischen Rivalen ein und sprach sich für eine strengere Überwachung chinesischer börsennotierter Unternehmen in den USA aus.
Die US-Administration plant außerdem, unter Leitung von Joe Biden eingeführte Beschränkungen für Halbleiter auszuweiten und mexikanische Tarife gegen China durchzusetzen, um Peking weiter unter Druck zu setzen.
Experten vermuten, dass Trump in seiner zweiten Amtsperiode eine härtere Politik gegenüber China verfolgen wird, die auch finanzielle Maßnahmen umfassen könnte. Dies kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für die chinesische Technologiebranche, die sich gerade erst von den Rückschlägen durch den DeepSeek-KI-Durchbruch und die politische Wiederannäherung an Alibaba-Gründer Jack Ma erholt hatte.
Es bleibt abzuwarten, ob Trumps Vorgehensweise lediglich darauf abzielt, eine bessere Verhandlungsposition im Hinblick auf zukünftige Abkommen zu erreichen. Xi hat bisher direkte Gespräche mit Trump vermieden und auf frühere US-Zölle nur verhalten reagiert. Angesichts seiner lebenslangen Amtszeit könnte Xi einen langfristigen Ansatz verfolgen, minimale Zugeständnisse zu machen und die Situation sorgfältig zu beobachten, während die USA möglicherweise ihre globalen Handelsbeziehungen und Allianzen neu strukturieren.
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