Indien intensiviert seine Bemühungen, wichtige Mineralressourcen wie Lithium, Kobalt und Kupfer zu erschließen, indem es Kooperationen in Ländern wie Sambia, dem Kongo und Australien aufbaut. Der Staatssekretär des indischen Bergbauministeriums, Shri V. L. Kantha Rao, bestätigte dies am Donnerstag.
Rao erklärte Reportern gegenüber, dass ein Konsortium staatlicher indischer Unternehmen namens KABIL mit den Regierungen dieser Staaten zusammenarbeitet. „Unser Ziel ist es, Zugang zu bedeutenden Minerallagerstätten zu erhalten, um sie abbauen und nutzen zu können“, sagte er.
Der zunehmende Bedarf an kritischen Mineralien wird von der steigenden Produktion technologischer Produkte wie Smartphones und Elektrofahrzeugen angetrieben. Zu diesen essenziellen Mineralien gehören neben Kobalt und Kupfer auch Lithium, Nickel und seltene Erden.
Rao berichtete weiter, dass die Regierung von Sambia bereits einer Erkundung auf einem 9.000 Quadratkilometer großen Gebiet zugestimmt hat, um dort nach Kobalt und Kupfer zu suchen. Der Erkundungsprozess wird voraussichtlich zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, mit der Hoffnung, anschließend die Abbaurechte zu sichern.
In einer Welt, die sich zunehmend nachhaltigeren und saubereren Energiequellen zuwendet, wächst die Nachfrage nach Lithium stetig. Indien bemüht sich dabei, seine Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, insbesondere von Importen aus China, welches die Lithiumverarbeitungstechnologie dominiert.
Die indische Regierung hat im Januar ein Budget von 1,9 Milliarden US-Dollar für eine nationale Mission zur Sicherung von kritischen Mineralien bereitgestellt, um die Selbstversorgung des Landes in diesem Sektor zu fördern.
Bergbauminister Gangapuram Kishan Reddy wies auf eine hohe Nachfrage nach Lithium hin und berichtete, dass geologische Studien in Indien, insbesondere in den nördlichen Staaten Jammu und Kashmir sowie Chhattisgarh, signifikante Vorkommen identifiziert haben. Bis Ende April oder Mai soll geklärt werden, ob diese Lagerstätten nutzbar sind, wonach eine Versteigerung angesetzt wird.
Der Mangel an ausreichend verfügbaren kritischen Mineralien in Indien führte dazu, dass eine geplante Versteigerung von elf möglichen Abbaustätten für diese Rohstoffe im Dezember 2024 aufgrund geringer Nachfrage abgesagt wurde, wie die Nachrichtenagentur PTI meldete.
Australien und das sogenannte “Lithium-Dreieck”, bestehend aus Chile, Argentinien und Bolivien, beherrschen derzeit das globale Lithiumangebot. Diese Länder kontrollieren mehr als 75 Prozent der weltweiten Lithiumreserven, wobei der Großteil zur weiteren Verarbeitung nach China geht.
Mehr zum Thema – China erzeugt ersten großen Bumerang-Effekt für Trumps Strafzölle