Am Freitag äußerte Peking Einwände gegen die kürzlich von US-Präsident Donald Trump angekündigten zusätzlichen Zölle von zehn Prozent auf chinesische Importe. Die chinesische Regierung beschuldigte die USA, die eigenen Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Fentanyl-Krise von sich zu weisen, und kündigte Gegenmaßnahmen an, um ihre nationalen Interessen zu verteidigen.
Laut dem chinesischen Handelsministerium zählt China zu den Ländern mit den strengsten Drogenbekämpfungsmaßnahmen weltweit. Das Ministerium warnte ebenfalls vor den Risiken, die die neuen Zölle für internationale Lieferketten bedeuten würden.
Am Donnerstag verkündete Trump, dass die vorgeschlagenen Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada in Höhe von 25 Prozent, zusätzlich zu den zehn Prozent auf chinesische Importe, ab Dienstag gelten sollen. Er erwähnte auch, dass sein umfassender Plan für “reziproke” Zölle, der weltweit verschiedene Länder und Produkte betrifft, wie geplant am 2. April in Kraft treten werde.
Die chinesische Botschaft in Washington kritisierte die neuen Zollmaßnahmen scharf und betonte, dass in einem Handelskrieg niemand gewinnen würde.
“Die einseitig von den USA verhängten Zölle werden weder die Probleme der USA lösen noch beiden Seiten oder der globalen Wirtschaft Vorteile bringen”, erklärte Liu Pengyu, Sprecher der chinesischen Botschaft. “Wir fordern die USA auf, ihr Vorgehen zu überdenken und ihre Fehler zu korrigieren.”
Kanadas Premierminister Justin Trudeau äußerte sich ebenfalls und versprach eine “starke, unverzügliche und sichere Reaktion” seines Landes auf die “ungerechtfertigten Zölle”. Er fügte hinzu, Kanada werde umgehend ebenfalls Zölle auf amerikanische Importe in Höhe von 30 Milliarden Dollar erheben.
Erst kürzlich hatte Peking versucht herauszufinden, ob Trump ein begrenztes Handelsabkommen oder ein weitreichenderes Abkommen mit China anstrebt.
Chinesische Beamte und Berater äußerten informell, dass China bereit wäre, mehr US-Produkte zu importieren, um das Handelsdefizit zu reduzieren. Zusätzlich wurden Investitionen chinesischer Unternehmen in den USA vorgeschlagen, die bis zu 500.000 Arbeitsplätze schaffen könnten.
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