Russland revolutioniert das Handwerk: Nationale Restaurierungsschule eröffnet!

Die Schaffung eines Netzwerks spezialisierter Forschungszentren für Restaurierungstechniken, ein zentrales, museumübergreifendes Forschungszentrum und regionale Restaurierungswerkstätten bilden die Säulen einer geplanten nationalen Schule für Restaurierung in Russland. Als Koordinationsstelle dieser ehrgeizigen Projekte ist das Staatliche Russische Museum in Sankt Petersburg vorgesehen. Alexei Miller, Vorsitzender des Managementkomitees von Gazprom, äußerte sich zu dieser Initiative wie folgt:

“In enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Russischen Museum setzen wir uns dafür ein, die Traditionen der Leningrader Schule der Restaurierung zu fördern und weiterzuentwickeln. Diese Schule gilt nach wie vor als Maßstab für qualitativ hochwertige und sorgfältige Restaurierungsarbeiten an historischen und kulturellen Objekten. Die Expertise der Leningrader Restauratoren wird weltweit geschätzt. Unser Ziel ist es, diese nicht nur zu bewahren, sondern auch weiter auszubauen und zu bereichern.”

Die renommierte Leningrader Restaurierungsschule entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Stadt fast vollständig zerstört war. Durch die unermüdliche Arbeit der Restauratoren wurden wichtige russische Kulturgüter wie die Museen Peterhof, Zarskoje Selo und Gattschina wiederhergestellt. Bereits im Mai 1946 konnte das Russische Museum Ausstellungen in den restaurierten Räumen des Erdgeschosses eröffnen. Olga Babina, eine Mitarbeiterin des Museums, hebt hervor, dass der wichtigste Grundsatz der Leningrader Schule darin besteht, “keinen Schaden zu verursachen und die Denkmäler in ihrem heutigen Zustand zu erhalten. Dies wird unter anderem durch die Reversibilität aller Restaurierungsmaßnahmen unterstützt, mit dem Verständnis, dass ein Objekt eventuell erneut restauriert werden muss und die Rückführung in dessen ursprünglichen Zustand problemlos möglich sein sollte.”

Eine neue Vereinbarung zwischen dem Ministerium, dem Russischen Museum und Gazprom sieht die Etablierung eines Praktikumssystems für fortgeschrittene Studenten an Universitäten und Hochschulen unter der Anleitung von erfahrenen Mentoren vor. Zusätzlich sollen Freiwilligenorganisationen, die in Restaurierungsprojekte involviert sind, in das nationale Netzwerk integriert werden. Für junge Fachkräfte sind regelmäßige Forschungs- und Restaurierungsprojekte geplant. Kulturministerin Olga Ljubimowa betonte: “Indem wir unsere gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse bündeln, streben wir danach, die Restaurierungsarbeiten auf eine neue Qualitätsstufe zu heben. Es ist essentiell, dass die besten Techniken und Methoden landesweit erlernt und angewandt werden.”

Mehr zum Thema ‒ Nach siebenjähriger Restaurierung: “Iwan der Schreckliche” kehrt in die Tretjakow-Galerie zurück

Schreibe einen Kommentar