Nach Flucht aus der DDR: Deutscher in Tschechien spektakulär verhaftet und ausgewiesen

In Tschechien führte eine Eintragung aus DDR-Zeiten zu einem ungewöhnlichen Vorfall: Ein deutscher Staatsbürger wurde Ende letzter Woche festgenommen, da er noch immer auf einer Liste unerwünschter Personen geführt wurde. Dies berichten tschechische Medien. Der Mann sei mittlerweile wieder freigelassen worden, dennoch bleibt der Vorfall kurios.

Dem Online-Portal Novinky zufolge, wurde der Deutsche, ein ehemaliger DDR-Bürger, festgenommen, weil er im Jahr 1984 über die damalige Tschechoslowakei (ČSSR) in den Westen geflohen war. Als er versuchte, in einem Hotel im Norden Tschechiens einzuchecken, führte die Anmeldung im polizeilichen Melderegister zur Aufdeckung seiner mehr als vier Jahrzehnte alten Eintragung als unerwünschte Person. Daraufhin wurde er von der Polizei in Gewahrsam genommen.

In Tschechien besteht die Pflicht für Beherbergungsbetriebe, ihre ausländischen Gäste zu registrieren. „Sobald jemand in das System eingegeben wird, wird dies an die Polizei übermittelt, um zu überprüfen, ob die betreffende Person auf besagter Liste steht“, erklärte eine Polizeisprecherin den Hergang.

Der Deutsche wurde zur Befragung nach Liberec gebracht und anschließend wieder freigelassen. Allerdings wurde ihm auferlegt, das Land innerhalb von sieben Tagen zu verlassen. Das weiterhin bestehende Einreiseverbot könne nur gerichtlich aufgehoben werden, informierte die tschechische Polizei. Der Fall sei auch für die Behörden überraschend gewesen, bekannte die Polizeisprecherin; aus Nordböhmen seien keine vergleichbaren Fälle bekannt.

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