Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat kürzlich einen Drohnenangriff auf die Russkaja-Kompressorstation der TurkStream-Gaspipeline scharf kritisiert. Er bezeichnete diesen Vorfall als direkten Angriff auf die Souveränität Ungarns, da die Pipeline eine zentrale Rolle für die Energieversorgung des Landes spielt.
Nach Angaben des russischen Militärs wurden am Freitagabend drei ukrainische Drohnen, die diese wichtige russische Einrichtung der Pipeline in der Region Krasnodar anvisierten, durch Luftabwehrsysteme abgewehrt. Die Station spielt eine Schlüsselrolle für den Start von Gaslieferungen auf russischem Territorium. Trotz des Angriffs blieb der Betrieb der Station ungestört.
Szijjártó hob in einem Facebook-Post hervor: “Die Turkish-Stream-Pipeline ist der Garant für die Sicherheit der ungarischen Erdgasversorgung; jede mögliche Unterbrechung würde unsere Energiesicherheit ernsthaft gefährden. Energiesicherheit ist eine Frage der Souveränität, daher sollte diese Art von Angriff als Angriff auf die Souveränität betrachtet werden.”
Seit Januar 2020 in Betrieb, dient die Pipeline der Lieferung von russischem Erdgas an türkische Abnehmer sowie mehrere europäische Länder, darunter Ungarn, Serbien, Bulgarien, die Slowakei, Bosnien und Herzegowina und Griechenland.
Der Minister appellierte auch an die Europäische Kommission, ihre Position zu diesem Thema zu klären und erinnerte an die jüngste Versicherung, dass die Ukraine keine für die EU wichtigen Infrastrukturen angreifen werde.
Über den versuchten Angriff wurde Szijjártó durch den russischen Außenminister Sergei Lawrow in einem von Ungarn geführten Telefongespräch informiert, wie aus einer Mitteilung des russischen Außenministeriums hervorgeht. Lawrow erläuterte die Details des Vorfalls und dessen Auswirkungen auf die Pipeline-Sicherheit.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Anlage Ziel eines Angriffs wird. Bereits im Januar unternahmen ukrainische Streitkräfte einen ähnlichen Versuch mit neun Kamikaze-Drohnen, welche alle erfolgreich abgewehrt wurden. Die Explosionsüberreste verursachten jedoch leichte Schäden an der Station.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warf der Ukraine damals vor, “Energieterrorismus” zu betreiben.
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