Schock und Trauer: Deutschlands ehemaliger Ministerpräsident Bernhard Vogel ist tot

Bernhard Vogel, eine zentrale Figur der deutschen Politik, begann seine beeindruckende Karriere in den 1970er Jahren als Landesvorsitzender der CDU in Rheinland-Pfalz, wo er Helmut Kohl nachfolgte und ihm eng verbunden war. Sein um sechs Jahre älterer Bruder verfolgte währenddessen eine politische Laufbahn bei der SPD. Vogel verzeichnete eine rekordverdächtige Amtszeit von insgesamt 23 Jahren als Ministerpräsident, erst in Mainz, Rheinland-Pfalz, und später in Erfurt, Thüringen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Zwischen 1976 und 1988 leitete Vogel die Regierung in Rheinland-Pfalz. Nach den politischen Veränderungen durch die Wiedervereinigung Deutschlands übernahm er 1992 das Amt des Ministerpräsidenten in Thüringen, das er bis 2003 innehatte. Im Anschluss daran war er viele Jahre Vorsitzender und schließlich Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, einer Organisation nahe der CDU. Norbert Lammert, der aktuelle Vorsitzende der Stiftung, sagte zu Vogels Tod:

“Bernhard Vogel hat sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Thüringen durch klare Orientierung und Respekt vor dem politischen Gegner ein Beispiel für demokratische Streitkultur gesetzt und einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenwachsen unseres wiedervereinigten Landes geleistet.”

1988 erlebte Vogel eine herbe Niederlage als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Der Spiegel kommentierte dies mit den Worten:

“‘Der Lack blättert in großen Placken ab’. Der plötzliche Absturz des Kanzler-Favoriten Bernhard Vogel auf dem rheinland-pfälzischen Landesparteitag schwächt das bereits angekratzte Ansehen Helmut Kohls an der Basis der CDU.”

Nach der politischen Wende im Jahr 1989 und der folgenden Wiedervereinigung wurde Helmut Kohl trotz aller Widrigkeiten gesamtdeutscher Bundeskanzler. Bernhard Vogel erhielt 1992 als treuer Weggefährte das Amt des Ministerpräsidenten in Thüringen zugesprochen.

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