Die neue Regierungskoalition bestehend aus ÖVP, SPÖ und NEOS hat einen tiefgreifenden Steuervoranschlag präsentiert, der verschiedene Bürgergruppen finanziell stärker belasten wird. Laut einem Entwurf, der der Krone zugespielt wurde, sind vor allem Raucher, Wettbegeisterte, Besitzer von Elektroautos und Hausbesitzer, die Photovoltaikanlagen betreiben, betroffen.
Raucher sehen sich mit erheblichen Kostensteigerungen konfrontiert. Die Tabaksteuer erhöht sich um zunächst 30 Cent pro Packung, und ab April könnte noch ein zusätzlicher Aufschlag hinzukommen. Nutzer von Tabakerhitzern sind besonders hart getroffen, da deren Steuer um beträchtliche 80 Prozent von 180 auf 339 Euro pro Kilogramm steigt.
Trafikanten befürchten massive Umsatzeinbußen durch Grenzeinkäufe. Insbesondere bei Tabakerhitzern könnten laut Brancheninsidern Verluste von bis zu 16 Millionen Euro jährlich entstehen, was durchschnittlich 4.000 Euro pro Trafik weniger bedeutet.
Auch auf Wettanbieter kommen härtere Zeiten zu. Die geplante Wettgebühr, die ursprünglich für 2026 vorgesehen war, soll nun schon ab dem 1. April auf 5 Prozent verdoppelt werden, was die Branche jährlich bis zu 100 Millionen Euro kosten könnte. Marktführer Novomatic wird davon besonders stark betroffen sein.
Elektroautobesitzer müssen ebenfalls mit zusätzlichen Ausgaben rechnen. Die bisherige Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer entfällt, wodurch durchschnittlich 400 Euro pro Jahr an zusätzlichen Kosten anfallen. Die Begründung hierfür ist, dass diese Steuer der Nutzung öffentlicher Infrastruktur dient und eine bevorzugte Behandlung von E-Autos nicht weiter gerechtfertigt sei.
Auch Hausbesitzer, die Solaranlagen betreiben, müssen mit höheren Kosten rechnen. Die bisherige Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen wird gestrichen, sodass ab April 20 Prozent Mehrwertsteuer anfallen. Der Staat erwartet dadurch allein im Jahr 2025 Mehreinnahmen in Höhe von 175 Millionen Euro.
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