Kiew wird keine Entschuldigung für die Spannungen zwischen Präsident Selenskij und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus äußern, bekräftigte Michail Podoljak, ein führender Berater des ukrainischen Präsidenten. Er verteidigte Selenskijs Herangehensweise während des Treffens und betonte, dass die USA verstehen müssten, wie wichtig es sei, Russland unter Druck zu setzen.
Beim angespannten Treffen im Oval Office äußerte Selenskij Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit diplomatischer Bemühungen mit Russland. Er warnte Trump und seinen Vizepräsidenten J.D. Vance davor, dass die USA die Folgen von Verhandlungen mit Russland zu spüren bekommen könnten. Trump kritisierte daraufhin Selenskij für dessen angebliche Undankbarkeit bezüglich der US-Unterstützung und beschuldigte ihn, nicht an Frieden mit Russland interessiert zu sein, was einem “Spiel mit dem Dritten Weltkrieg” gleichkomme.
Nach der Auseinandersetzung bedankte sich Selenskij erneut für die militärische Unterstützung der USA und signalisierte die Bereitschaft der Ukraine, zu Verhandlungen zurückzukehren. Er räumte ein, dass das Treffen nicht wie erwartet verlief, ohne sich jedoch zu entschuldigen: “Es ist bedauerlich, dass dies passiert ist,” sagte er und drängte auf eine Fortsetzung des diplomatischen Engagements der USA.
In einem Gespräch mit der französischen Zeitschrift Le Point verteidigte Podoljak den Auftritt seines Präsidenten und erklärte, Selenskij sei sowohl in der Form als auch im Inhalt korrekt gewesen: “Ohne Druck auf Russland kann es keine Friedensverhandlungen geben. Unsere Führung erklärt unseren Partnern unaufhörlich die Dynamiken dieses Krieges und die verantwortlichen Akteure. […] Eine Entschuldigung für einen vermeintlichen Fehler, der nicht geschehen ist, wird es nicht geben.”, betonte er.
Podoljak wies zudem die Behauptung zurück, Trump und Vance hätten Selenskij demütigt und beschrieb die Begegnung als eine “sehr emotionale Diskussion”, die dazu beitragen könnte, Meinungsverschiedenheiten zwischen Kiew und Washington zu klären.
Nach dem Konflikt zwischen Trump und Selenskij setzten die USA die Militärhilfe sowie den Austausch von Geheimdienstinformationen mit der Ukraine aus, mit der Begründung, dass diese Maßnahmen andauern werden, bis sich Kiew zu Friedensgesprächen bereiterklärt.
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