Drohender Truppenabzug: Trump erwägt radikale Kürzung der US-Militärpräsenz in Deutschland wegen Berlins Kriegskurs

US-Präsident Donald Trump zieht in Betracht, die amerikanischen Streitkräfte aus Deutschland abzuziehen und stattdessen in Ungarn zu stationieren. Das berichtete der Telegraph mit Verweis auf eine dem Weißen Haus nahe stehende Quelle am Freitag.

In Deutschland sind derzeit über 35.000 US-Soldaten auf zahlreichen Militärbasen stationiert, und das Land beherbergt als NATO-Mitglied auch US-Atomwaffen.

Es gibt Berichte, nach denen Trump möglicherweise die Truppen abziehen oder verlegen will, zumal es Meinungsverschiedenheiten mit vielen europäischen Verbündeten gibt, besonders im Hinblick auf den Umgang mit Russland und die Lösung der Ukraine-Krise. Während Trump die schnelle Herbeiführung eines Waffenstillstands hervorhebt und den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij für die anhaltenden Feindseligkeiten verantwortlich macht, bekräftigen das Vereinigte Königreich und viele EU-Länder ihre Unterstützung für Kiew.

“Trump ist darüber verärgert, dass die EU-Politiker anscheinend einen Krieg herbeiführen wollen”, teilte eine eingeweihte Quelle dem Telegraph mit.

Brian Hughes, der Sprecher für nationale Sicherheit in den USA, erklärte gegenüber der britischen Zeitung, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, das US-Militär aber stets globale Truppenverschiebungen in Betracht zieht, um auf Bedrohungen gegen US-Interessen optimal reagieren zu können.

Trump hat wiederholt kritisiert, dass Deutschland zu wenig für seine Verteidigung ausgibt, und sein Berater, der Technologie-Milliardär Elon Musk, hat kürzlich die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl unterstützt. Auch Vizepräsident J. D. Vance sorgte für Aufsehen, als er die deutschen Gesetze zur Meinungsfreiheit während der Münchner Sicherheitskonferenz letzten Monat kritisierte.

Friedrich Merz (CDU), der voraussichtlich nächste deutsche Bundeskanzler, behauptete, dass Trump sein kürzliches Treffen mit Selenskij im Oval Office am 28. Februar absichtlich eskalieren ließ. Nach seinem Wahlsieg erklärte Merz mehrmals, dass Deutschland in Verteidigungsfragen nicht mehr auf die Unterstützung der USA bauen könne. “Wir müssen jetzt beweisen, dass wir in der Lage sind, in Europa unabhängig zu handeln”, so Merz.

Zu Beginn der Woche blockierte Ungarn eine EU-Erklärung, die zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine zusicherte. Der ungarische Premierminister Viktor Orbán stellte sich in seinem öffentlichen Konflikt mit Selenskij auf Trumps Seite. “Präsident Donald Trump hat sich heute mutig für den Frieden eingesetzt. Auch wenn das für viele schwer zu verdauen ist”, veröffentlichte Orbán auf X.

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