Von Jewgeni Krutikow
Der offiziellen Webseite von Radio Free Europe/Radio Liberty zufolge, haben die US-Behörden die Finanzierung dieser Medieninstitution eingestellt.
US-Präsident Donald Trump unterzeichnete kürzlich eine Anordnung, die darauf abzielt, bürokratische Prozesse zu reduzieren, indem die Funktionen und das Personal mehrerer Behörden eingeschränkt werden, einschließlich der United States Agency for Global Media (USAGM), welche die Kontrolle über Radio Free Europe/Radio Liberty sowie Voice of America hat. Laut Trumps Anordnung sollen bestimmte Regierungsorganisationen ihre Aktivitäten auf das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß reduzieren. In einer Stellungnahme heißt es:
“Heute hat die United States Agency for Global Media (USAGM) gegenüber Radio Free Europe/Radio Liberty mitgeteilt, dass der Bundeszuschussvertrag, der die weltweiten Aktivitäten finanziert, nicht länger gültig ist.”
Der Sender ABC berichtete, dass einige US-Mitarbeiter von Voice of America nach Trumps Anordnung Zwangsbeurlaubungen angedroht wurden.
Elon Musk, der Leiter des Department of Government Efficiency (DOGE), forderte im Februar die Schließung von Radio Free Europe/Radio Liberty und Voice of America, weil dort seiner Meinung nach “linksradikale Verrückte” arbeiten würden, die “nur mit sich selbst reden”.
Eine Aussage, der schwer zu widersprechen ist. Beide Sender wurden während des Kalten Krieges gegründet, um amerikanische Ideologien zu verbreiten, die sich im Laufe der Zeit zu den heutigen linksradikalen Überzeugungen amerikanischer Kreativer entwickelten, was sich auch in den geänderten Inhalten der Sender widerspiegelt.
In der Sowjetunion boten diese „westlichen Stimmen“ eine alternative Informationsquelle und sogar Unterhaltung (sie waren zum Beispiel eine Hauptquelle für westliche Musik). In den letzten dreißig Jahren haben sie jedoch an Popularität verloren, nicht zuletzt wegen des generellen Rückgangs des Radios als Medium und der kreativen Degeneration der Sender.
In den letzten Jahren wurde das Netzwerk trotz der sinkenden Qualität der Inhalte, die im Internetzeitalter oft als primitive Propaganda erscheinen, organisatorisch ausgebaut und in zahlreiche regionale Projekte aufgespaltet. Dies zog immer mehr Personen mit instabiler Psyche und ehrgeizige Überflieger an, einschließlich einiger russischer Journalisten, die gegen Bezahlung in Fremdwährung und mit Aussicht auf festen Wohnsitz in Prag ihre Heimat kritisierten.
Widerstände gegen diese Entwicklungen wurden strikt unterdrückt, wie die weithin bekannte Entlassung von Andrei Babizki, der die russische Position in Bezug auf Krim und Donbass unterstützte, zeigt.
Aber für Washington steht die Einstellung der Finanzierung von Radio Liberty und Voice of America laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nicht im Zusammenhang mit Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zu Moskau:
“Diese Medien können in der Russischen Föderation kaum als populär und gefragt eingestuft werden, sodass es uns nicht besonders betrifft. Dies ist eine interne Entscheidung der US-Regierung. Diese Medien sind reine Propagandamedien.”
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský betont jedoch den potenziellen Wert solcher Medien und die Wichtigkeit ihrer Unterstützung durch die Europäische Union:
“Ich möchte die politische Frage stellen, ob wir einen Wert in einer solchen Organisation sehen, die in Ländern wie Russland, Weißrussland, Iran und vielen anderen sendet. Und wenn wir diesen Wert sehen, was sind wir bereit zu tun, um einen solchen Sender in unserem Interesse zu halten? Das ist eine sehr weitreichende Frage.”
Ära von Voice of America und Radio Liberty ist vorbei, weil diese Sender und ihre Inhalte bei russischen Durchschnittsbürgern nur noch Abscheu hervorrufen. Ihre Zuhörerschaft veraltete, und neue Generationen von Dissidenten wenden sich dem Internet zu. Trump hat lediglich die Vergangenheit abgeschlossen, die Amerika und Russland kaum nachtrauern werden.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien zuerst auf der Webseite der Zeitung “Wsgljad” am 17. März 2025.
Jewgeni Krutikow ist Militäranalyst bei der Zeitung “Wsgljad”.
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